Klettern

Klettern

Mehr als nur eine sehr abwechslungsreiche Art des Krafttrainings stellt das Klettern dar. Während es noch vor rund 20 Jahren den Ruf des Extremsports innehatte, ist es mittlerweile im Breitensport angekommen. In jeder Großstadt und auch in einer Vielzahl kleinerer Orte gibt es mittlerweile entsprechende Kletterhallen und es werden Kurse angeboten, um die Sportmethode zu erlernen.

Das Klettern kann helfen, vom Alltag abzuschalten, aber auch einen Ausgleich zu anderen Sportarten darstellen. Der komplette Körper wird dabei beansprucht, aber auch der Geist profitiert von dieser Methode in vielfältiger Weise. Zunächst einmal ist faktisch die gesamte Muskulatur beim Klettern involviert. Die Armmuskeln und insbesondere die Unterarme sind gefordert. Außerdem wird die Griffkraft der Hände benötigt. Die Beinmuskeln müssen arbeiten, um den entsprechenden Halt zu gewährleisten. Ganz wichtig ist zudem die Rückenmuskulatur, mit welcher die nötige Körperspannung und die Balance gehalten werden. Über das Klettern wird außerdem gesagt, dass es die Qualität der Muskelfasern verbessert. Somit lässt sich die Körperkraft steigern.

Klettern: Inhaltsverzeichnis

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Überblick

Für die Psyche bringt der Klettersport ebenfalls Vorzüge mit sich. In aller erster Linie wird die Konzentration gefördert. Wer an einer Wand oder an einem Fels nach oben steigt, muss sich in jedem Fall genau überlegen, was er als nächstes tut. Demnach ist der ganze Fokus auf das Klettern zu richten und andere Gedanken gilt es auszublenden. Somit lässt sich vom Alltag abschalten und Negatives rückt in den Hintergrund. Wer einmal an einer Wand oder einem Felsen nach oben geklettert ist, kann nicht nur spüren, dass Glückshormone ausgeschüttet werden, sondern dass auch das Selbstvertrauen wächst. Beim sogenannten Partnerklettern, bei dem der eine Sportler den anderen absichert, lassen sich Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein steigern. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Klettersport Positives für die geistige, soziale und körperliche Fitness leistet.

Wie bei vielen anderen Sportarten auch, gibt es ebenfalls beim Klettern unterschiedliche Formen. Eine Variante ist das Bouldern. Darunter ist das Klettern in einer Absprunghöhe ohne eine Seilsicherung zu verstehen. Es werden dafür so gut wie keine Hilfsmittel eingesetzt, bis auf das entsprechende Schuhwerk und eine spezielle Matte aus Schaumstoff, welche dem Sportler im Falle eines Sturzes weich fallen lässt.

Das Sportklettern zeichnet sich durch hohe Schwierigkeitsgrade aus und kann sowohl in der Natur als auch in der Halle ausgeübt werden. Hier kommt mehr Ausrüstung zum Einsatz. Neben Kletterschuhen helfen dem Sportler auch Karabiner, Seile, ein Gurt und ein Helm.

Eine weitere Form ist das alpine Klettern. Von leichten bis extrem schwierigen Routen an hohen Felswänden ist alles möglich. Nicht nur die Fähigkeiten des Kletterns werden den Sportlern hier abverlangt, sondern es kommt auch auf Erfahrungswerte hinsichtlich Wetterkunde, Tourenplanung und gegebenenfalls auch dem Bergen von Verletzten an.
Ohne vorher einen Kurs belegt zu haben, sollte nicht mit dem Klettern begonnen werden. Ein Einsteigerkurs ist zumeist schon nach etwa sechs Stunden absolviert. Somit ist es möglich, sich an die Sportart heranzutasten.

Beschreibung

Aus gesundheitlicher Sicht ist der Klettersport eine äußerst wertvolle Methode, denn er hat vielseitige positive Auswirkungen. Grundsätzlich stärkt er zunächst einmal die Muskulatur. Vor allem die Beine, der Rücken und die Arme können profitieren. Gleichzeitig wird der Rumpf stabilisiert, wodurch sich Haltungsschäden vorbeugen oder bekämpfen lassen.
Das Klettern wird auch als therapeutische Maßnahme angewendet. Damit ist es möglich, Rheuma oder Beschwerden an der Wirbelsäule zu bekämpfen. Die Patienten müssen sich dabei nur etwa 40 Zentimeter über dem Boden bewegen und werden abgesichert. Ebenso ist Klettern eine geeignete Methode zur Rehabilitation nach Unfällen oder Schlaganfällen. Der Sport hilft dabei, die Beweglichkeit zu verbessern und optimiert die Koordinationsfähigkeit.

Zudem werden seit geraumer Zeit auch psychische Erkrankungen wie Essstörungen oder Depressionen wirksam mit Hilfe des Kletterns behandelt. Der Patient muss sich unweigerlich mit sich sowie seinen eigenen Fähigkeiten und Grenzen auseinandersetzen. Das kann ihm dazu verhelfen, sein Selbstvertrauen und sein Selbstwertgefühl zu steigern.

Klettern ist eine völlig natürliche Körperbewegung. Bereits von klein auf versucht der Mensch, an etwas wie beispielsweise dem Kinderbett hochzuklettern. Im Laufe seines Lebens fördert er das allerdings kaum, da er grundsätzlich weniger aktiv ist und seinen Alltag zumeist im Sitzen verbringt. Weil das Klettern aber eine solche natürliche Bewegung darstellt, ist sie in jedem Menschen verankert. Daher eignet sich der Sport für jede Altersgruppe. Indem das Klettern in vielerlei Varianten und Schwierigkeitsgraden ausgeübt werden kann, lässt es sich somit für die jeweilige Zielgruppe anpassen.

Die richtige Durchführung beim Klettern gelingt dann, wenn die Füße der feste Standpunkt des Körpers sind. Hingegen sind die Hände nicht zu stark zu belasten. Vielmehr sollen sie dabei helfen, das Gleichgewicht zu halten. Hilfreich ist es außerdem, die Hüfte so nah wie möglich an die Wand oder den Felsen zu bringen.

Risiken

Trotz zahlreicher positiver Auswirkungen des Kletterns ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich um eine recht riskante Sportart handelt. Vor allem kommt es darauf an, sich selbst und seine Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen. Anders als beispielsweise beim Joggen oder Walken kann es im äußersten Falle tödlich enden, wenn sich zu viel zugemutet wird. Daher ist das Belegen eines Kurses zwingend notwendig.

Wenn über die Risiken des Kletterns gesprochen wird, ist in die verschiedenen Formen zu unterscheiden. Die Aktivität im Klettergarten, wo der Sportler völlig abgesichert ist, stellt bei weitem keine so große Gefahr dar wie das Klettern im Gebirge. Beispielsweise kommen dort Faktoren wie unbefestigtes Geröll, Steinschläge oder plötzliche Wetterumschwünge in Frage.

Egal, welche Variante ausgeübt wird, für alle gilt gleichermaßen, dass die Muskulatur im Vorfeld aufgewärmt werden muss. Damit werden Zerrungen oder Risse vermieden.

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Übersicht: Alle Sportarten von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Stephan Paul

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Keine Quellenangaben