Nordic Walking
Das Walken mit Stöcken hat sich aus den skandinavischen Ländern nach Mitteleuropa rasant als Sport für die Massen verbreitet. Anfangs noch als Exoten beäugt, gehören Nordic Walker heute zum Alltagsbild. Der Sport bietet viel mehr, als man zunächst sieht, er erfüllt nämlich je nach Technik und Geländebeschaffenheit unterschiedliche Trainingsziele.
Die einen absolvieren Herz-Kreislauftraining, die anderen kräftigen die Muskulatur ihres Rückens. Das Wichtigste aber ist, das Gehen mit Stöcken ist so gut wie immer möglich und eignet sich als tägliche Trainingseinheit mit wenig Aufwand.
Nordic Walking: Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Nordic Walking kann von nahezu jedem betrieben werden. Der Einstieg in den Sport ist sehr einfach und nicht mit hohen Kosten oder Organisationsaufwand verbunden. Die einzige Anschaffung für den Start sind spezielle Nordic Walking Stöcke. Diese sollen im Sportgeschäft angepasst werden. Als Orientierung für den Kauf fasst man die Stöcke am Griff und stellt sie bei angelegtem Oberarm und angewinkeltem Unterarm senkrecht vor sich auf den Boden. Der Armwinkel sollte etwas größer als 90° sein. Der Griff des Stockes sollte mit einer weichen und belastbaren Handschlaufe versehen sein, so muss der Stock beim Gehen nur locker umfasst werden und ist jederzeit leicht zu greifen.
Außer den Stöcken genügen zunächst bequeme und flache Schuhe und lockere Kleidung. Bei längeren Walkingeinheiten bietet sich das Tragen von funktioneller Kleidung an, diese transportiert den Körperschweiß zur Verdunstung nach außen.
Für den Walkinganfänger empfiehlt sich in den ersten Trainingsstunden eine Gehschule, bei dem ein schonendes Fußabrollen von der Ferse bis zum großen Zeh geübt wird. Der Abdruck mit dem Fußballen sollte beim Nordic Walking verstärkt werden, damit der Körper mehr Dynamik bekommt und der Beinrhythmus zur Arm- und Stockbewegung passt. Die Hände stecken in den Schlaufen und sind eng mit dem Stock verbunden. Die Arme bleiben gestreckt und eher passiv, ihre Vor-und Rückbewegung wird durch ein wechselseitiges Aufdrehen des Oberkörpers nach hinten (Schulterrotation) bewirkt. Der Stockeinsatz erfolgt hinter dem Körper, wobei die Schulter der gleichen Seite nach hinten gedreht ist und der Arm weit nach hinten reicht.
Setzt man beim Stockeinsatz die Rückenmuskulatur bewusst ein, hat das einen kräftigenden Trainingseffekt, der für die Rückengesundheit von Bedeutung ist. Für ein gezieltes Herz-Kreislauftraining dagegen, ist es wichtig, das Gehtempo und die Bewegungsdynamik hoch zu halten und häufig in hügeligem Gelände zu walken, um die Belastung zu erhöhen.
Risiken
Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Nordic Walking die Kniegelenke aufgrund der Beschleunigung durch den Stockeinsatz höher belastet werden. Patienten mit Kniegelenksproblemen sollten daher ein reines Walken, ohne Stöcke und mit guter Technik bevorzugen. Ebenso kann der Stockeinsatz gerade bei Geländeanstiegen zu Belastungsspitzen führen, die für Bluthochdruckpatienten zu vermeiden sind.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Sportarten von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Walking und mehr, Bös/Tiemann/Brehm/Mommert-Jauch,2004 Meyer&Meyer, Aachen
Nordic Walking Kursmanual, Mommert-Jauch, P. 2005 Meyer&Meyer, Aachen