Bodybuilding – Alles nur Doping?
Wenngleich der Fitnesstrend eine immer größere Bewegung in der Gesellschaft darstellt, genießt Bodybuilding nach wie vor einen eher schlechten Ruf. Das mag daran liegen, dass viele Menschen damit in erster Linie Doping assoziieren – mehr als mit jeder anderen Sportart. Zudem ist der Griff zu unerlaubten Mitteln vermutlich so sichtbar, wie bei keiner anderen Disziplin. Trotz allem gehört zum Bodybuilding wesentlich mehr und vor allem muss es nicht immer mit Doping verbunden sein.
In diesem Artikel erklären wir den Unterschied zwischen Bodybuilding und Krafttraining, die Bodybuilding Wettkämpfe und Doping im Bodybuilding. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.
Bodybuilding – Alles nur Doping?: Inhaltsverzeichnis
Unterschied zwischen Bodybuilding und Krafttraining
Häufig wird Bodybuilding fälschlicherweise mit Krafttraining gleichgesetzt. Allerdings handelt es sich dabei um zwei Sportarten mit völlig unterschiedlichen Trainingszielen. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass bei beiden Methoden mit Gewichten gearbeitet wird. Während ein Kraftsportler – wie es der Name schon verrät – seine körperliche Kraft steigern will, möchte der Bodybuilder seinen Körper formen. Deswegen steht für ihn die Kraft nicht zwingend im Mittelpunkt, sondern ist mehr eine angenehme Begleiterscheinung. Um möglichst viel sichtbare Muskeln aufzubauen, arbeiten Bodybuilder mit Gewichten, die sie zwischen acht und zwölf Mal bewältigen können. Es wird dabei vom Hypertrophiebereich gesprochen, was nichts anderes bedeutet, als das sich auf diese Weise möglichst viel sichtbare Muskulatur aufbauen lässt. Weil Kraftsportler stärker an ihre Leistungsgrenze gehen und dabei mit geringeren Wiederholungszahlen und zugleich mehr Gewicht arbeiten, sind sie in aller Regel stärker als die dafür optisch muskulöser erscheinenden Bodybuilder.
Bodybuilding Wettkämpfe
Für möglichst viel Muskelmasse arbeiten Bodybuilder sowohl mit freien Hanteln als auch mit Maschinen. Freie Übungen beanspruchen zumeist mehrere Muskelgruppen gleichzeitig. Das Maschinentraining ist eher dafür gedacht, einzelne Muskeln gezielt zu beanspruchen. Der dahinter stehende Gedanke ist es, dem Körper ein möglichst ästhetisches Aussehen zu verleihen. Was in dieser Sportart darunter zu verstehen ist, lässt sich bei einem typischen Wettkampf nachvollziehen. Dort präsentieren sich unterschiedliche Athleten, die in verschiedenen Gewichtsklassen antreten, auf einer Bühne vor einer Jury. Diese kürt dann nach festgelegten Kriterien den Sieger. Der wichtigste Maßstab ist die Muskulosität. Darunter ist zu verstehen, dass die Muskeln eine möglichst hohe Dichte und Masse aufweisen und sich sichtbar voneinander abgrenzen. Symmetrie ist ein weiteres Kriterium und meint, dass beide Körperhälften in einem gleichen Verhältnis ausgeprägt sind. Die Proportionen spielen ebenso eine Rolle. Dabei urteilt das Schiedsgericht, ob alle Muskelgruppen ähnlich stark entwickelt sind und ein stimmiges Körperbild ergeben.
Doping im Bodybuilding
Dass Doping in dieser Sportart tatsächlich zum Alltag gehört, ist kein Geheimnis. Untersuchungen haben ergeben, dass im professionellen Bereich bei nahezu 100 Prozent aller Athleten mit unerlaubten Mitteln nachgeholfen wird. Diese Tatsache lässt sich angesichts der dort präsentierten Muskelmassen und dem zugleich minimalen Körperfettgehalt auch nicht bestreiten. Einen Nachweis liefert dafür der sogenannte Fettfreie-Muskelmasse-Index – kurz FFMI. Dieser errechnet sich mittels einer Formel aus dem Gewicht, der Körpergröße und dem Fettanteil. Liegt der ermittelte Wert über 25, wurde nachgeholfen. Der ausschlaggebende Grund für den Medikamentenmissbrauch ist es also, die natürliche, vom Körper gesetzte Grenze des Muskelaufbaus zu überschreiten.
Als das gängigste Steroid gilt Testosteron. Wie alle anderen verschreibungspflichtigen Medikamente dieser Art, wurde es ursprünglich für einen anderen Zweck entwickelt, ist aber auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Es beschleunigt nicht nur den Muskelaufbau, sondern auch die Erholung und die Leistungsfähigkeit. Zugleich sind Anabolika mit teils erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Neben typischen Problemen wie Akne und Haarsaufall kann ebenso eine krankhafte Veränderung des Herzens möglich sein oder Leber- und Nierenschäden sowie Impotenz. Die besondere Gefahr besteht darin, dass sich die Entwicklungen zunächst nicht bemerkbar machen und dann plötzlich eintreten. Der mit 31 Jahren unter anderem an kollektivem Organversagen verstorbene österreichische Bodybuilder Andreas Münzer ist eines der bekanntesten Beispiele.
Nicht jeder Bodybuilder muss jedoch zwingend zu Dopingmitteln gegriffen haben. Es gibt beispielsweise auch Verbände, in denen nur Athleten antreten dürfen, die streng kontrolliert werden. Aber auch nicht jeder Profi außerhalb dieser Verbände ist gleichbedeutend ein Steroidkonsum vorzuwerfen. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle und letztlich hat jeder Körper innerhalb seiner Grenzen unterschiedliche Voraussetzungen, Muskulatur zu entwickeln. Zugleich gehört zum Bodybuilding weitaus mehr als Doping. Nicht jeder Sportler, der zu verbotenen Substanzen greift, wird gleichbedeutend Erfolg haben. Vielmehr lebt Bodybuilding von einer hohen Disziplin des Athleten. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung gehört ebenso dazu, wie ein regelmäßiges und durchdachtes Training und ein bewusster Lebensstil mit genügend Schlaf und Verzicht auf Genussmittel.
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Quellen/Redaktion
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Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
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