Kalium
Kalium gehört zu den lebensnotwendigen Mengenelementen. Es spielt in Zusammenarbeit mit Natrium eine zentrale Rolle im Flüssigkeitshaushalt des menschlichen Organismus. Zudem sind Kaliumionen mit verantwortlich für die normale Erregbarkeit der Nerven und der Muskeln. Auch für die Funktion des Herzmuskels ist Kalium wichtig.
Das Elementsymbol von Kalium ist K, das Ionenkürzel lautet: K+
In diesem Artikel erklären wir die Wirkung und die Risiken von Kalium. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.
Kalium: Inhaltsverzeichnis
Beschreibung und Wirkung
Unser Körper ist auf die Zufuhr von Kalium über die Nahrung angewiesen. Es zählt zu den Elektrolyten und ist in Trinkwasser und anderen zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Zum Beispiel ist Kalium zu finden in Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse, Salaten, Obst, Fleisch, Fisch und Getränken. Besonders viel Kalium befindet sich in Gerste, Speisekleie, Linsen, Erbsen, weißen Bohnen, Sojabohnen, Kartoffeln, Johannisbeeren, Bananen, Feldsalat, Grünkohl, Meerrettich, Spinat, Walnüssen, Paranüssen und Kakaopulver. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schätzt die minimale tägliche Kalium-Zufuhr auf 400 – 650 mg für Säuglinge, 1000 – 1700 mg für Kinder, je nach Alter, und 2000 mg für Jugendliche und Erwachsene. Das Kalium wird im Dünndarm aus dem Nahrungsbrei in den menschlichen Organismus aufgenommen. Die Regulation der Verteilung des Kaliums im Körper wird unter Mitwirkung von Hormonen und dem pH-Wert des Blutes gesteuert. Der Hauptteil des Kaliums wird ins Innere allen Körperzellen aufgenommen, ein kleinerer Anteil befindet sich im Außenbereich der Zellen und der geringste Anteil ist frei im Blut. Kleinste Abweichungen im Gleichgewicht der Kaliumverteilung können bereits zu Störungen in der Funktion von Nerven und Muskeln führen.
Ob ein Mangel, oder ein Überschuss an Kalium vorliegt kann durch eine Blut- oder Urinuntersuchung festgestellt werden. Die Normalwerte für Kalium im Serum des Blutes liegen etwa zwischen 3,8 und 5,2 mmol/l. Bei Werten unter 3,8 mmol/l wird von einem Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie) gesprochen und Werte über 5,2 mmol/l werden als Kaliumüberschuss im Blut (Hyperkaliämie) bezeichnet. Die Normalwerte in einem 24-Stunden-Sammelurin liegen bei etwa 30 – 100 mmol/24 h, bei normaler Ernährung. Die Werte können, je nach untersuchendem Labor, geringfügig abweichen. Eine Laboruntersuchung kann angebracht sein beispielsweise bei Durchfall, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Nierenschwäche, Diabetes mellitus und Bluthochdruck.
Ein Kaliummangel tritt bei gesunder, normaler Kost in der Regel nicht auf. Kalium wird größtenteils über die Niere, aber auch über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden. Erbrechen, Durchfälle, Nierenerkrankungen, Essstörungen und der Missbrauch von Abführ- und Entwässerungsmittel können zu erhöhten Kaliumverlusten führen. In der Folge kann es zu Symptomen, wie Muskelschwäche, Lähmungen und sogar Herzrhythmusstörungen kommen.
Zu einem Überschuss an Kalium kann es zum Beispiel bei einer Nierenschwäche, einer Störung der Funktion der Nebennierenrinde, akutem Nierenversagen und durch die Einnahme gewisser Medikamente kommen. Dies kann sich äußern durch eine allgemeine Muskelschwäche, mit einem Schwergefühl in den Beinen und Atemstörungen, mit Missempfindungen an den Händen und Füßen, wie Kribbeln, Taubheit, Brennen und Jucken. Auch Herzrhythmusstörungen, begleitet von einer verlangsamten Herztätigkeit, können auftreten.
Risiken von Kalium
Abführmittel und bestimmte Entwässerungsmittel können zu hohen Verlusten an Kalium führen. Ein Kaliummangel kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen führen.
Die Kaliumverluste durch Abführmittel können zu eingeschränkten, trägen Darmbewegungen führen. Kalium wird für die Muskeltätigkeit der Darmmuskulatur benötigt. Bei Kaliummangel bewegt sich die Muskulatur des Darms weniger. In der Folge wird das Abführmittel höher dosiert und ein Teufelskreis beginnt, der zu Abführmittelmissbrauch führen kann.
Diesen Artikel drucken / teilen
Weitere Informationen
Übersicht: Alle Nährstoffe von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Stephanie Barth: BASICS Ernährungsmedizin, Elsevier Urban und Fischer, München, 1. Auflage, 2009
Cornelia A. Schlieper: Grundfragen der Ernährung, Verlag Dr. Felix Büchner – Verlag Handwerk und Technik GmbH, 20. Auflage, 2010