Jod
Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Unser Körper ist auf die Zufuhr von Jod mit der Nahrung angewiesen. Im Organismus spielt Jod eine zentrale Rolle im Schilddrüsenstoffwechsel. Es ist Teil der Schilddrüsenhormone und damit beteiligt an Wachstum, Knochenbildung, Entwicklung des Gehirns und Energiestoffwechsel.
Das Elementsymbol für Jod ist: I
IN diesem Beitrag erklären wir die Wirkung das Spurenelement Jod, in welchen Lebensmitteln es besonders reichhaltig vorkommt sowie deren Risiken.
Jod: Inhaltsverzeichnis
Beschreibung und Wirkung
Jod ist ein Mineralstoff und in der Umwelt weit verbreitet. Es befindet sich unter anderem in der Luft, im Wasser und im Boden. Weil der Jodgehalt in deutschen Böden jedoch, je nach Region mehr oder weniger niedrig ist, zählt Deutschland zu den Jodmangelregionen. Jod in Form des Jodids ist enthalten in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln, beispielsweise Grünkohl, Broccoli, Preiselbeeren, Milch, Milchprodukten und Hühnereiern. Besonders reich an Jod sind Seefische, wie Sardine, Lachs, Makrele, Thunfisch, Hering, Scholle, Hummer, Rotbarsch, Krabben, Kabeljau und Schellfisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich Milch und Milchprodukte, sowie ein bis zweimal pro Woche Seefisch zu essen. Sie empfiehlt für die Gebiete Deutschland und Österreich eine tägliche Jod-Aufnahme von 40 – 80 μg für Säuglinge und 100 – 180 μg für Kinder und Jugendliche, je nach Alter. Ab dem 13. bis zum 51. Lebensjahr werden 200 μg, ab dem 51. Lebensjahr 180 μg , für Schwangere 230 μg und für Stillende 260 μg Jod pro Tag empfohlen. Jod wird mit der Nahrung in Form von Jodid aufgenommen. Im Organismus wird das Jod in die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) eingebaut.
Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, Stillende und Vegetarier sind besonders gefährdet einen Jodmangel zu entwickeln. Die häufigste Jodmangelerkrankung ist die Struma, auch Kropf genannt. Durch den Jodmangel kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und einem vermehrten Wachstum der Schilddrüsenzellen. Die Schilddrüse kann als sichtbare Verdickung am Hals erscheinen und kann ein Druck- und Engegefühl im Halsbereich mit sich bringen. Ein Jodmangel in der Schwangerschaft kann beispielsweise zu Störungen der Gehirnentwicklung beim Kind und Fehlgeburten führen. Ein angeborener Jodmangel kann mit Kleinwuchs, Innenohrschwerhörigkeit und geistiger Behinderung einhergehen und wird Kretinismus genannt. In Deutschland ist eine Unterfunktion der Schilddrüse aufgrund von Jodmangel nur noch selten, weil dem möglichen Mangel durch die Zufuhr iodierten Speisesalzes und iodierter Lebensmittel vorgebeugt wird. Jod kann auch in Form von Jodid-Tabletten zugeführt werden. Eine Erkrankung durch Jod-Überfluss ist nur sehr selten. Überschüssiges Jod wird über den Urin und den Stuhl ausgeschieden.
Risiken von Jod
Jodid ist die Form des Jods, welches der menschliche Körper benötigt. Jod in seiner elementaren Form ist für Menschen giftig.
Eine hohe Zufuhr an Nitrat mit der Nahrung, zum Beispiel mit Spinat, Rettich, Radieschen und mit nitratbelastetem Trinkwasser hemmt die Aufnahme des Jodids im Magen-Darm-Trakt und den Transport des Jodids in die Schilddrüse. Hohe Nitratbelastungen können die Gefahr eines Jodmangels und die Entstehung eines Strumas erhöhen und sollten darum vermieden werden.
Die bei der Kernspaltung entstehenden Radiojod-Isotope können statt des natürlichen, nichtradioaktiven Jods, in den Schilddrüsenzellen eingelagert werden und können Krebs auslösen. Andererseits spielt radioaktives Jod eine wichtige Rolle in der Diagnostik und Therapeutik in der Nuklearmedizin.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Nährstoffe von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Stephanie Barth: BASICS Ernährungsmedizin, Elsevier Urban und Fischer, München, 1. Auflage, 2009
Cornelia A. Schlieper: Grundfragen der Ernährung, Verlag Dr. Felix Büchner – Verlag Handwerk und Technik GmbH, 20. Auflage, 2010