Teufelskralle
Die Teufelskralle gehört zur botanischen Familie der Pedaliengewächse (Pedaliaceae).
Die Heimat der Teufelskralle ist das südliche Afrika und Namibia. Der Name Teufelskralle kann zu Verwechslungen führen. Auch bei uns in Mitteleuropa gibt es eine Pflanzengattung mit dem Namen Teufelskralle. Diese hier beheimateten Teufelskrallearten gehören zur botanischen Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae), sind nicht mit der südafrikanischen Teufelskralle verwandt und spielen keine Rolle als Heilpflanzen. Die Afrikanische Teufelskralle wird schon seit Langem von den Eingeborenen gegen Leiden des Magen-Darm-Trakts, der Galle, Leber, Niere, Blase und gegen rheumatische Beschwerden genutzt.
Die Teufelskralle besitzt eine Wurzelknolle, aus der jedes Jahr zu Anfang der Regenzeit frische Triebe wachsen, die flach auf dem Boden liegen und ungefähr 1 Meter lang werden können. In den Blattachseln sitzen rote Blüten, aus denen sich die Früchte bilden. Die Früchte verholzen und haben verzweigte Arme mit Widerhaken, mit denen sie im Fell vorüberziehender Tiere hängen bleiben und so verbreitet werden. Der Name Teufelskralle könnte auf das Aussehen der Widerhaken zurückzuführen sein. Die arzneilichen Inhaltstoffe werden nicht aus den Früchten, sondern aus Speicherknollen der Wurzeln gewonnen. Diese Knollen werden nach der Blütezeit ausgegraben, getrocknet und zerkleinert.
Teufelskralle: Inhaltsverzeichnis
Inhaltstoffe und Wirkung
Die Speicherknollen der Teufelskralle enthalten zahlreiche Inhaltsstoffe. Hauptwirkstoff ist ein Iridoid-Glycosid namens Harpagosid, neben dem noch weitere Glycoside, Bitterstoffe, Flavonoide, Gummiharz und ätherisches Öl zu finden sind. Teufelskralle soll appetitanregend, schwach schmerzlindernd (analgetisch), entzündungshemmend (antiphlogistisch) und verdauungsfördernd wirken.
Anwendungsgebiete
Teufelskralle kann angewendet werden bei Magen-Darm-Störungen, Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, mangelnde Ausschüttung von Gallesaft, Weichteilrheumatismus, Nervenschmerzen (Neuralgie), Kopfschmerzen und als unterstützende Therapie chronischer Gelenkleiden, beispielsweise bei Arthrose.
Dosierung und Anwendung
Teufelskralle gibt es in zahlreichen Darreichungsformen, unter anderem als Tabletten, Kapseln, Pulver und Tee, käuflich zu erwerben. Zum Beispiel können Teeaufgüsse bei Arthrose und Schmerzen des Bewegungsapparates eingesetzt werden. Ein Teufelskrallentee kann folgendermaßen hergestellt werden. 1 gehäufter Teelöffel Teufelskrallenwurzel wird mit ¼ Liter siedendem Wasser übergossen und etwa 5 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Anschließend wird die Flüssigkeit abgeseiht und vor dem Trinken aufgewärmt. 2 – 3 Tassen Tee können täglich kurz vor den Mahlzeiten warm getrunken werden.
Spezielle Hinweise
Teufelskralle sollte nicht angewendet werden bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Bei Gallensteinleiden sollte Teufelskralle nur nach Rücksprache mit dem Arzt zum Einsatz kommen.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Leitfaden Naturheilkunde, 6. Auflage, V. Schmiedel, M. Augustin (Hrsg.), Elsevier Urban & Fischer Verlag, 2012
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003
Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild