Johanniskraut
Das Johanniskraut gilt seit jeher als stimmungsaufhellende Pflanze und wird dementsprechend auch heute vor allem zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt. Äußerlich angewendet wirkt es leicht entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Zur genügenden Wirksamkeit sollte jedoch eine Dosis eingenommen werden, die vornehmlich in Präparaten vorkommt, die aus der Apotheke zu beziehen sind. Bei der Einnahme ist zu beachten, dass es eine verzögerte Wirkungszeit von etwa zwei Monaten gibt, das heißt, das entsprechende Medikament sollte über längere Zeiträume hinweg eingenommen werden. Vielfach wird sogar darauf hingewiesen, dass eine Wirkung erst nach frühestens sechs Monaten andauernder Behandlung eintritt.
Da viele Wechselwirkungen und Gegenanzeigen bekannt sind, sollte die Einnahme von Johanniskraut jedoch stets mit einem Arzt abgesprochen werden.
Johanniskraut: Inhaltsverzeichnis
Inhaltstoffe und Wirkung
Johanniskraut enthält Hypericine, Flavonoide, Hyperforin, Gerbstoffe und ätherische Öle. Die Inhaltsstoffe beeinflussen vor allem den Neurotransmitterhaushalt des Gehirns und können dadurch stimmungsaufhellend und angstlösend wirken.
Anwendungsgebiete
Johanniskrautpräparate werden innerlich vor allem bei depressiven Verstimmungen, Winterdepressionen (saisonal abhängigen Depressionen) und leichten bis mittelschweren Depressionen, Unruhen und Angstzuständen eingesetzt. Äußerlich können ölige Zubereitungen der Heilpflanze zur besseren Wundheilung bei leichten Verletzungen oder Verbrennungen angewendet werden.
Dosierung und Anwendung
Empfohlene Anwendung als in der Apotheke erhältliche Kapsel mit Wirkstoffkonzentrat. Die Tagesdosis bei depressiven Verstimmungen sollte mindestens 600-900 mg betragen und über mindestens drei Monate eingenommen werden. Bei leichten Unruhezuständen kann eine Teezubereitung über den Tag verteilt getrunken werden, mindestens jedoch drei Tassen pro Tag.
Spezielle Hinweise
Bei leichten Depressionen sollte die Medikation unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden und nur begleitend erfolgen. Bei schweren Depressionen wird von einer Therapie mit Johanniskrautpräparaten eher abgeraten. Vor allem Schwangere und Stillende sowie Frauen, die orale Verhütungsmittel einnehmen, sollten zunächst mit ihrem Arzt sprechen. Auch einige Wechselwirkungen mit Blutgerinnungshemmern, immunsuppressiven Präparaten, Herzmitteln sowie Asthma- und HIV-Medikamenten sind dringend zu beachten. Als Nebenwirkung bei der Einnahme können Unwohlsein und Unruhe auftreten. Da es auch zu einer erhöhten Sensibilität der Haut für Sonnenstrahlung kommen kann, sollten besonders hellhäutige Menschen während der Therapie ausreichenden Sonnenschutz beachten.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Schilcher, H. Kleines Heilkräuter-Lexikon. 3. Auflage. Weil der Stadt: Walter Hädecke Verlag, 1994
Augustin, M. (Hrsg.). Leitfaden Naturheilkunde. 6. Auflage. München: Elsevier GmbH, 2012