Fußreflexzonentherapie
Die Fußreflexzonentherapie ist eine alternativ-medizinische Behandlungsform, die durch Massage der Füße eine Wirkung auf den Körper erzielen soll. Sie kann zur Behandlung gegen Erkrankungen, oder zur Förderung des Wohlbefindens (Wellness) eingesetzt werden.
Bereits im alten Ägypten war die Fußmassage bekannt und in verschiedenen fernöstlichen Massagetraditionen, beispielsweise Thai-Massage und Ayurveda, wird die Massage der Füße angewendet. Aus der Sicht der Fußreflexzonen-Therapeuten sollen sich Bereiche des Körpers in den Füßen widerspiegeln, das heißt reflektieren. Somit sollen sich Organe der rechten Körperhälfte am rechten Fuß, Organe der linken Körperhälfte am linken Fuß und Organe des mittleren Körperbereichs an der nach innen gewandten Fläche beider Füße reflektieren. Der ganze Fuß wird mit der Gestalt eines sitzenden Menschen verglichen. Beispielsweise sollen sich die Reflexzonen für den Kopf im Bereich der Zehen befinden, die Wirbelsäule soll an der Innenseite der Fußwölbungen an beiden Füßen reflektieren, der Beckenboden an den Rückseiten der Fersenbeine und die Hüften im Bereich der Außenknöchel.
Es gibt Abbildungen der Fußreflexzonen, ähnlich wie Landkarten, auf denen die Punkte und Zonen der reflektierten Organe an den Füßen zu finden sind. Zur Massage und zum Druck der Reflexzonen an den Füßen werden unterschiedliche Arten von Handgriffen verwendet. Die Fußreflexzonenmassage soll eine Harmonisierung und eine Steigerung der Selbstheilungskräfte in den entsprechenden Organen und im gesamten Körper bewirken.
Fußreflexzonentherapie: Inhaltsverzeichnis
Vorgehen / Durchführung / Anleitung
Der Patient sollte vor der Behandlung vom Therapeuten nach seiner Krankenvorgeschichte (Anamnese) befragt werden. Anschließend schaut sich der Therapeut die Füße genau an und betastet mit den Fingern das Gewebe der Füße, um einen Befund zu erstellen. Zonen, die schlaff erscheinen, sollten kräftig und fest bearbeitet werden und Zonen mit hoher Spannung sollten weich und sanft behandelt werden. Es kann ein Schema zur Behandlung erstellt werden, das individuell auf den Patienten zugeschnitten sein sollte. Die Intensität der Massage der Füße und des Drucks auf bestimmte Abschnitte und die Reihenfolge der zu bearbeitenden Reflexpunkte sollte vor der Therapie festgelegt werden, kann aber, zum Beispiel bei Veränderung der Krankheitszeichen (Symptome), im Laufe der Behandlung immer wieder neu angepasst werden. Mit knetenden, reibenden, streichenden Handbewegungen und Fingerdrücken werden die Fußreflexzonen bearbeitet. Es kann als sehr angenehm und entspannend empfunden werden, kann aber auch schmerzhaft sein. Schmerzhafte Stellen sollen auf einen Bezug zu einem unharmonischen oder erkrankten Organ hinweisen. Diese Stellen werden besonders beachtet und können gezielt massiert werden. Reaktionen auf die Fußreflexzonentherapie, die der Patient nicht willentlich beeinflussen kann (Reaktionen es Vegetativen Nervensystems), zum Beispiel vermehrtes Schwitzen, Veränderung der Gesichtsfarbe zu blass, oder zu rot, oder Übelkeit sollten vom Behandler aufmerksam wahrgenommen werden, um die Behandlungsintensität dem Patienten und seinen Reaktionen anzupassen. Eine Sitzung kann zwischen 20 und 45 Minuten dauern und danach kann der Patient noch etwa 20 Minuten warm zugedeckt ruhen. Eine Serie von 6 – 12 Behandlungen 2 – 3-mal wöchentlich ist üblich. Abweichungen von der Anzahl und Häufigkeit der Behandlungen können patientenbezogen ausgestaltet werden. Beispielsweise kann bei akuten Schmerzzuständen täglich, oder mehrmals täglich eine Fußreflexzonenmassage stattfinden.
Anwendungsgebiete
Die Fußreflexzonentherapie kann in einem breit gefächerten Bereich angewendet werden. Unter anderem kann sie zum Einsatz kommen gegen Erkrankungen des Verdauungstraktes, der ableitenden Harnwege, der Atemwege, der Haut, des Bewegungsapparates, bei Allergien, ADS, Hyperaktivität, Kopfschmerzen, Migräne, Menstruationsbeschwerden, Zahnschmerzen, Verstopfung, Schlafstörungen und Beschwerden in den Wechseljahren. Akute und auch chronische Erkrankungen sollen mit der Fußreflexzonentherapie durch Steigerung der Regenerationskraft positiv beeinflusst werden können.
Risiken und Folgen von Fußreflexzonentherapie
Bei ernsthaften Erkrankungen, zum Beispiel Krebs, sollte die Fußreflexzonentherapie lediglich als Begleitung zu einer schulmedizinischen Therapie zum Einsatz kommen. Nicht angewendet werden darf die Fußreflexzonentherapie unter anderem bei akuten Entzündungen der Venen und des Lymphsystems, bei Infektionen mit hohem Fieber, Risikoschwangerschaften, Fußpilz, krankhaften Ausweitungen in Arterien (Aneurysmen) und bei schweren psychischen Erkrankungen mit erheblicher Beeinträchtigung der Psyche und einem gestörten Bezug zur Realität (Psychose).
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle alternativen Heilmethoden von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß, Hanne Marquard, 7. Auflage, Haug Verlag, 2012
Reflexzonenarbeit am Fuß, Hanne Marquard, 24. Auflage, Haug Verlag, 2012
Duden, Das Fremdwörterbuch, 7. Auflage, Verlag: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001
Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Physikalische Medizin, Jürgen Heisel, Thieme Verlag, 2005
Leitfaden Naturheilkunde, 6. Auflage, V. Schmiedel, M. Augustin (Hrsg.),Elsevier Urban & Fischer Verlag, 2012