Flohsamen
Flohsamen ist die Bezeichnung für Samen unterschiedlicher Arten des Flohsamenkrauts. In Mittel- und Südeuropa sind unter anderem die Arten Plantago afra und Plantago arenaria beheimatet.
Das indische Flohsamenkraut (Plantago ovata) kommt in Indien, Afghanistan, Iran und Nordafrika vor. Die Inhaltstoffe der unterschiedlichen Samenarten unterscheiden sich in der Zusammensetzung und auch in der Menge, je nach Art der Pflanzen. Als Arznei können die Samen und die Samenschalen der Flohsamenkrautarten verwendet werden.
Flohsamen: Inhaltsverzeichnis
Inhaltstoffe und Wirkung
Die Flohsamenschalen enthalten zwischen 10 und 30 % Schleimstoffe. Im Samen selbst sind fettes Öl, Eiweiß und zahlreiche andere Inhaltstoffe, wie beispielsweise Aucubin zu finden. Den größten Schleimgehalt findet man mit 20 – 30 % in den Samenschalen des indischen Flohsamens. Das Quellvermögen der unterschiedlichen Flohsamenarten macht sie insgesamt zu einem sehr guten Mittel gegen Stuhlverstopfung. Der Darminhalt wird vergrößert und löst einen Dehnungsreiz aus, der zur Stuhlentleerung führen kann. Gegen Durchfall kann Flohsamen wirken, weil er die Fähigkeit besitzt Wasser zu binden. Neben den möglichen Anwendungen gegen Verstopfung und Durchfall, wird Flohsamen noch eine positive Wirkung auf den Zucker– und Fettstoffhaushalt zugesprochen.
Anwendungsgebiete
Innerlich angewendet kann Flohsamen sowohl gegen Verstopfung, als auch gegen Durchfall wirken. Außerdem kann Flohsamen bei Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen eine erleichterte Darmentleerung gewünscht ist. Dies können zum Beispiel Analfissuren und Hämorrhoiden sein. Auch nach operativen Eingriffen im Analbereich kann ein weicher Stuhl von Vorteil sein. Bei einem Reizdarm kann Flohsamen therapeutisch unterstützen.
Dosierung und Anwendung
Flohsamen kann jeweils morgens und abends in Wasser leicht vorgequollen eingenommen werden. 1 – 3 Teelöffel (5 – 15 g) Flohsamen werden mit etwa 100 ml Wasser verrührt, sofort getrunken und anschließend werden weitere 1 – 2 Gläsern Flüssigkeit nachgetrunken. Am Besten sollte die Einnahme ungefähr eine halbe Stunde vor dem Frühstück und etwa 2 Stunden nach dem Abendessen erfolgen. Eine weitere Möglichkeit ist die Einnahme von Flohsamenschalen, oder pulverisierten Schalen des Flohsamens. Die Schleimstoffe sind in der Schale besonders hoch. Zur Anwendung sind die Angaben der unterschiedlichen Hersteller zu befolgen. In jedem Fall ist es wichtig, dass reichlich Flüssigkeit getrunken wird.
Spezielle Hinweise
Zu beachten ist, dass Flohsamen die Aufnahme (Resorption) anderer Medikamente verzögern kann. Bei insulinpflichtigen Diabetikern kann eine Reduzierung der Insulindosis erforderlich sein. Bei schwer einstellbarem Diabetes mellitus sollte auf Flohsamen verzichtet werden. Bei krankhaften Verengungen im Magen-Darm-Trakt oder bestehendem Darmverschluss (Ileus) sollte Flohsamen nicht zum Einsatz kommen. Bei Anwendung von Flohsamen gegen Durchfall ist zu beachten, dass bei Durchfällen die länger als 3 – 4 Tage andauern, ein Arzt aufzusuchen ist.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003