Vitamin B7

Synonyme: Bios II B, Biotin, Vitamin BW, Vitamin H
Vitamin B7, Bios II B, Biotin, Vitamin BW, Vitamin H

Vitamin B7 zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen. Es wird auch als Vitamin H bezeichnet, weil die Haut ein wichtiger Ort seiner Wirkkraft ist. Seine Aufgabe im menschlichen Organismus ist die Hilfe als sogenanntes Co-Enzym bei Abläufen im Stoffwechsel der Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Purine.

In diesem Artikel erklären wir Wirkung von Vitamin B7 und in welchen Lebensmitteln es vorkommt. Außerdem geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen zu Mangelerscheinungen, Überdosierung und Nebenwirkungen und klären darüber auf.

Vitamin B7: Inhaltsverzeichnis

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Wirkung und Mangel von Vitamin B7

Vitamin B7 ist in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln enthalten. Gute Quellen sind Schweineleber, Kalbsleber, Sojabohnen, Erdnüsse, Bäckerhefe, Eidotter, Vollmilch, Erbsen, Speisekleie, Haferflocken und Pilze. Aus den Nahrungsmitteln wird Vitamin B7 im oberen Bereich des Dünndarms in den Organismus aufgenommen. Mikroorganismen im Dickdarm bilden zusätzlich Vitamin B7. Ob dieses im Dickdarm gebildete Vitamin B7 im Organismus aufgenommen werden kann, oder ob es ungenutzt ausgeschieden wird, ist noch nicht geklärt. Vitamin B7 arbeitet im Kohlenhydrat-, Eiweiß-, Fett- und Purin-Stoffwechsel als Co-Enzym bei Umbauprozessen, die als Carboxylasereaktionen bezeichnet werden.

Unter anderem spielt es eine wichtige Rolle beim Abbau von Fettsäuren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 5 – 10 μg für Säuglinge, 10 – 35 μg für Kinder und 30 – 60 μg für Erwachsene. Bei gesunder, normaler Ernährung tritt ein Biotin-Mangel in der Regel nicht auf. Zu einem Mangel kann es kommen, zum Beispiel unter einer Therapie mit Medikamenten gegen Epilepsie, oder wenn große Mengen an rohem Hühner-Eiklar gegessen werden. Im Eiklar ist ein Glycoprotein namens Avidin enthalten, das an Vitamin B7 bindet und es damit unwirksam macht. Diese ungewöhnliche Kost müsste zu etwa 30 % aus rohem Hühner-Eiklar bestehen. Durch Erhitzen verliert Avidin seine Wirkung und daher ist in gekochtem oder gebratenem Hühnerei das Vitamin B7 wieder ungebunden und zur Aufnahme in den Organismus bereit.

Eine Unterversorgung (Mangel) mit Vitamin B7 kann sich vor allem an der Haut und an den Schleimhäuten mit Schwellungen und Entzündungen zeigen. Hinzu können Symptome wie Haarausfall, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Muskelschmerzen kommen. Desweitern kann ein Vitamin B7-Mangel eine Blutarmut (Anämie) zur Folge haben, Säuglinge können an Gedeihstörungen leiden. Neurologische und psychische Symptome, die sich mit Übererregbarkeit, depressiver Verstimmung, Halluzinationen und Lethargie äußern, können ebenfalls auftreten. Ein Mangel soll durch die Verabreichung von Vitamin B7 behoben werden können.

Risiken / Überdosierung / Nebenwirkungen

Eine Kost mit einem großen Anteil rohem Hühner-Eiklar kann zu einer Unterversorgung mit Vitamin B7 führen und sollte daher vermieden werden.

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Weitere Informationen

Übersicht: Ernährung von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Gabriele Becker

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Stephanie Barth: BASICS Ernährungsmedizin, Elsevier Urban und Fischer, München, 1. Auflage, 2009

Cornelia A. Schlieper: Grundfragen der Ernährung, Verlag Dr. Felix Büchner – Verlag Handwerk und Technik GmbH, 20. Auflage, 2010