Aphten
Eine Aphthe ist eine schmerzhaft entzündete Stelle an der Schleimhaut des Zahnfleisches, der Zunge, der Mundhöhle oder der Lippe. Sie sind charakterisiert durch meist kleine weiß-gelbliche Flecken, die rot umrandet sind. Sie sind meist harmlos und heilen selbstständig ab, können jedoch sehr schmerzhaft sein.
Im folgenden Artikel informieren wir und klären auf über Ursachen, Symptome, Anzeichen, Diagnose, Differentialdiagnose, Therapie- und Behandlungsmethoden von Aphten und chronisch rezidivierende Aphthen.
Aphten: Inhaltsverzeichnis
Ursachen Aphten
Bislang haben Forscher nicht genau herausgefunden, warum Aphthen entstehen. Es werden allerdings viele Auslöser diskutiert. Dazu zählt vor allem ein herabgesetztes Immunsystem, zum Beispiel durch Stress oder durch einen grippalen Infekt. Aber auch allergische Reaktionen auf Lebensmittel oder Medikamente stehen mit Aphthen in Verbindung. Neuere Forschungen haben ergeben, dass Aphthen auch mit einem Mangel an Vitamin B12 korrelieren.
Mechanische Verletzungen durch Zahnspangen oder Kanten scharfer Zähne oder Prothesen können ebenfalls zu Aphthen führen.
Symptome und Anzeichen
Die Wunde selbst entspricht einem flachen Geschwür (Ulkus), der von einer Schleimhautrötung (Erythem) umgeben ist. An der Oberfläche bildet sich ein Belag, der für die weißliche Erscheinung sorgt. Sie treten meist einzeln auf und werden vom Patienten schnell durch Schmerzen bemerkt. Diese treten vor allem beim Genuss saurer Getränke auf.
Anhand der Größe unterscheidet man zwei Typen: Meist treten die Aphthen des Minor-Typs auf, die einen Durchmesser von circa 1 mm aufweisen. Der viel seltenere Major-Typ kann jedoch Ausmaße von 30 mm und mehr erreichen.
Diagnose
Aufgrund des charakteristischen Aussehens ist die Diagnose meist schon durch den Blickbefund abgeschlossen. Hinzu kommt die Anamnese, die dem Zahnarzt Hinweise geben kann. Spezifische Labortests stehen nicht zur Verfügung und sind in der Regel auch nicht notwendig.
Differentialdiagnose
Ulkus, Morbus Behçet, Herpes gingivalis, Pemphigus
Therapie und Behandlung
Aphthen heilen normalerweise spontan nach zehn bis 14 Tagen ab. Daher richtet sich die Therapie nicht nach der Ursache, sondern lediglich nach der Linderung der Symptome.
Aus diesem Grund werden schmerzstillende und entzündungshemmende Mittel verordnet. Sie beschleunigen den Heilungsprozess zwar nicht, können die Schmerzen aber deutlich senken. Bei Aphthen vom Major-Typ, die meist mit deutlich stärkeren Schmerzen verbunden sind, können auch Lokalanästhetika als Spray verschrieben werden.
Studien haben ergeben, dass Natrium-Laurylsulfat, das in vielen Zahnpasten vertreten ist, Aphthen begünstigen kann. Zudem sind viele Zahnpasten durch ätherische Öle und andere reizende Substanzen für die Patienten sehr unangenehm. Eine geeignete, milde Zahnpasta ohne die genannten Inhaltsstoffe kann gegebenenfalls Abhilfe leisten.
Da Aphthen nicht ansteckend sind, sind auch keine besonderen Schutzmaßnahmen angezeigt. Allerdings bietet die lädierte Schleimhaut eine leichte Eintrittspforte für Krankheitserreger. Daher werden ebenfalls keimtötende Mundspüllösungen empfohlen.
Bleiben aphthenähnliche Läsionen länger als 14 Tage bestehen, ist auf jeden Fall eine Klärung durch einen Zahnarzt angeraten.
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Weitere Informationen
Übersicht: Zahngesundheit von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Moll, Ingrid: Duale Reihe Dermatologie, Stuttgart 2005
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: Chronisch rezidivierende Aphthen, Stand 2005