Antibiotika
Antibiotika sind verschreibungspflichtige Arzneimittel, die bei Infektionen mit Bakterien angewendet werden. Sie hemmen entweder das Wachstum der Mikroorganismen oder töten diese ab. Weitere Bezeichnungen sind: antibakterielle Mittel, Antiinfektiva und bakterientötende Mittel.
In diesem Artikel erklären wir welche Wirkstoffe den Antibiotika zugeordnet werden, wann Antibiotika angewendet wird und wie sie wirken. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären über Risiken und mögliche Nebenwirkungen auf.
Antibiotika: Inhaltsverzeichnis
Welche Wirkstoffe werden den Antibiotika zugeordnet?
Zu den Antibiotika zählen Präparate mit den Wirkstoffen Amikacin, Amoxicillin, Ampicillin, Azidocillin, Azithromycin, Aztreonam, Bacitracin, Benzylpenicillin, Bleomycin, Cefaclor, Cefalexin, Cefixim, Cefotaxim, Cefpodoxim, Ceftarolin, Ceftibuten, Ceftobiprol, Ceftriaxon, Cefuroxim, Cephadroxil, Chloramphenicol, Chlortetracyclin, Ciprofloxacin, Clarithromycin, Clindamycin, Cotrimoxazol, Colistin, Dicloxacillin, Doripenem, Doxycyclin, Enoxacin, Ertapenem, Erythromycin, Ethambutol, Fidaxomicin, Flucloxacillin, Fosfomycin, Framycetin, Fusafungin, Fusidinsäure, Gentamicin, Isoniazid, Imipenem, Kanamycin, Levofloxacin, Linezolid, Loracarbef, Meropenem, Metronidazol, Mezlocillin, Minocyclin, Moxifloxacin, Mupirocin, Nadifloxacin, Neomycin, Nitrofural, Norfloxacin, Ofloxacin, Oxacillin, Oxytetracyclin, Phenoxymethylpenicillin, Piperacillin, Polymyxin B, Propicillin, Pyrazinamid, Rifampicin, Rifaximin, Roxithromycin, Sulfacetamit, Sulfadiazin, Sultamicillin, Teicoplanin, Telavancin, Telithromycin, Tinidazol, Trimethoprim, Tyrothricin und Vancomycin. Diese sind als Einzelpräparate oder in Kombination beispielsweise mit anderen Antibiotika oder mit entzündungshemmenden Glukokortikoiden wie Dexamethason und Prednisolon im Handel.
Wann werden Antibiotika angewendet?
Das Wort „Antibiotikum“ leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet: anti- „gegen“ und bios „Leben“. Ursprünglich wurde der Name „Antibiotikum“ für Produkte verwendet, die von Bakterien, Pilzen oder Pflanzen gebildet worden waren. Chemotherapeutika dagegen waren Substanzen, die synthetisch hergestellt wurden. Heutzutage sind jedoch auch künstlich hergestellte Antibiotika auf dem Markt. Der Begriff „Antibiotikum“ umfasst daher alle Substanzen, die gegen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze wirksam sind, unabhängig davon, ob sie natürlich oder synthetischer Herkunft sind.
Hergenommen werden Antibiotika, um Infektionen mit Kleinstlebewesen wie Bakterien zu behandeln. Hierunter fallen auch Pilzerkrankungen, jedoch werden Arzneimittel gegen Pilzinfektionen den Fungiziden oder Antimykotika zugeordnet.
Antibiotika zur lokalen Anwendung werden vom Arzt häufig bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums, bei Verletzungen oder Wunden an der Haut, Bindehautentzündungen oder Hornhautgeschwüren verordnet. Zum Einsatz kommen hier beispielsweise Cremes, Salben, Augentropfen, Gurgellösungen oder Lutschtabletten.
Ist jedoch ein Organsystem oder der komplette Organismus von den Bakterien befallen, werden häufig systemisch angewandte Arzneimittel beispielsweise in Form von Tabletten oder Infusionen verschrieben.
Neben den klassischen Antiinfektiva wie beispielsweise Aminoglycoside, Cephalosporine, Gyrasehemmer, Makrolide, Sulfonamide, Penicilline, oder Tetrazykline gibt es auch Wirkstoffgruppen, die nur in Ausnahmefällen als Reserve-Antibiotikum eingesetzt werden. Hiermit möchte man die Resistenzbildung gegen diese Arzneimittel verhindern. Beispiele hierfür sind die Wirkstoffe Aztreonam, Vancomycin oder Teicoplanin.
Die Resistenzentwicklung ist ein ernst zu nehmendes Problem geworden. Denn die Bakterien entwickeln ständig neue Strategien, um Antibiotika abzuwehren und unschädlich zu machen. Daher die Forschung nach neuen Wirkstoffen mit anderen Wirkmechanismen so wichtig.
Wie wirken Antibiotika?
Antibiotika können nach ihrem Wirkungsort unterschieden werden.
Einige Antiinfektiva, zu denen die Penicilline oder Wirkstoffe wie Aztreonam, Ceftibuten, Cefuroxim, Imipenem, Teicoplanin und Vancomycin zählen, hemmen den Aufbau der Zellwand der Bakterien. Die Folge ist, dass die Zelle durchlässig wird und die Bakterien absterben.
Antibiotika wie Ciprofloxacin, Metronidazol, Ofloxacin oder Rifampicin verhindern, dass die DNA, auf der die Erbinformation gespeichert ist, korrekt abgelesen und vervielfältigt werden kann. Folglich verringert sich auch die Vermehrungsrate der Bakterien.
Antiinfektiva wie beispielsweise Azithromycin, Clarithromycin, Doxycyclin oder Telithromycin verhindern die Synthese bestimmter Proteine, so dass das Bakterium abgetötet oder zumindest gehemmt wird.
Neben dieser Einteilung kann man Antibiotika auch danach unterscheiden, ob sie die Bakterien abtöten (bakterizide Wirkung) oder nur deren Wachstum hemmen (bakteriostatische Wirkung). Auch eine Einordnung nach ihrem chemischen Aufbau ist möglich. So können die Arzneimittel in Beta-Laktam-Antibiotika mit den Wirkstoffgruppen Penicilline, Cephalosporine, Monobactame und Carbapeneme, in Aminoglykosid-, Chinolon, Glykopeptid, Lincosamid-, Liptopeptid-, Makrolid-, Ketolid-, Nitroimidazol-, Polypeptid-, Sulfonamid-, Trimethoprim-, Tetrazyklin- sowie Oxazolidinon-Antibiotika unterschieden werden.
Antituberkulotika sind chemisch anders aufgebaute Antibiotika, mit denen Tuberkulose behandelt wird.
Einige Antibiotika hemmen das Immunsystem und werden daher als Immunsuppressiva eingesetzt. Aber auch als Krebsmittel, als sogenannte Zytostatika, werden die Arzneimittel verwendet. Beispiel hierfür sind die Substanzen Dactinomycin, Daunorubicin, Doxorubicin, Idarubicin, Epirubicin, Bleomycin, Mitoxantron und Amsacrin.
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Übersicht: Alle Wirkstoffgruppen von A bis Z
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