ACE-Hemmer
Zu ACE-Hemmer zählen verschiedene, verschreibungspflichtiges Arzneimittel, die bei Bluthochdruck (Hypertonie), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder nach einem Herzinfarkt verabreicht werden. ACE-Hemmer sind dem körpereigenen Hormon Angiotensin I ähnlich, weswegen sie auch als Angiotensin I – Analoga bezeichnet werden.
Ihre Wirkung entfalten sie, indem sie ein Enzym mit dem Namen Angiotensin-Converting-Enzym blockieren. Auf diese Wirkweise beziehen sich die weiteren Namen wie ACE-Inhibitoren, Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer, Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren.
ACE-Hemmer: Inhaltsverzeichnis
Welche Wirkstoffe werden den ACE-Hemmern zugeordnet?
Wirkstoffe, die dieser Medikamentengruppe zugeordnet werden, enden mit der Silbe „-pril“. In Deutschland sind Substanzen wie Benazepril, Captopril, Cilazapril, Enalapril, Fosinopril, Imidapril, Lisinopril, Moexipril, Perindopril, Quinapril, Ramipril, Spirapril, Trandolapril, Zofenopril erhältlich. Diese sind als Einzelpräparate oder in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen beispielsweise aus der Gruppe der Kalziumkanalblocker (Wirkstoff: Verapamil) im Handel.
Wann werden ACE-Hemmer angewendet?
Der Arzt verordnet ACE-Hemmer hauptsächlich bei Patienten mit Bluthochdruck, da sie Venen und Arterien weit stellen und so den Blutdruck senken.
Des Weiteren werden ACE-Hemmer bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) eingesetzt. Denn durch ihre blutdrucksenkende Wirkung reduzieren sie auch die Nachlast für die Herzarbeit. Als Nachlast bezeichnet man in der Medizin den Widerstand, gegen den das Herz beim Auswurf von Blut in die Aorta ankämpfen muss. Ferner werden ACE-Hemmer nach einem Herzinfarkt, bei Durchblutungsstörungen am Herzen (koronare Herzkrankheit) oder als Schutz vor einem erneuten Schlaganfall eingesetzt.
Wie wirken ACE-Hemmer?
Mit der Buchstabenkombination „ACE“ wird in der Medizin das Angiotensin-Converting-Enzym bezeichnet. Dieses baut im menschlichen Körper inaktives Angiotensin I in ein Hormon namens Angiotensin II um. Angiotensin II führt dazu, dass sich Arterien und Venen zusammenzuziehen. In der Fachsprache nennt man dies auch Vasokonstriktion. Des Weiteren veranlasst das Hormon die Niere dazu, vermehrt Natrium und Wasser zurückzubehalten. In der Folge steigt der Blutdruck.
ACE-Hemmer ähneln einer bestimmten Teilstruktur des inaktiven Angiotensins I. Aufgrund dieser Analogie hält das Angiotensin-Converting-Enzym ACE-Hemmer für das eigentliche Substrat Angiotensin I. Im Unterschied zu diesem kann das Enzym aber ACE-Hemmer nicht umsetzen. Die Folge ist eine Blockade. Das Enzym ist nun nicht mehr in der Lage, Angiontensin II herzustellen. Durch das Fehlen des Hormons Angiontensin II reduzieren sich auch dessen Wirkungen, so dass sich die Blutgefäße weiten, der Blutdruck sinkt und die Volumenbelastung des Herzens abnimmt.
Doch das Angiotensin-Converting-Enzym baut auch eine Substanz namens Bradykinin ab. Wird nun das Enzym durch ACE-Hemmer blockiert, reichert sich Bradykinin folglich im menschlichen Körper an. Es entsteht ein trockener Reizhusten, eine Nebenwirkung, die bei allen Arzneistoffen dieser Medikamentengruppe auftreten kann.
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Übersicht: Alle Wirkstoffgruppen von A bis Z
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