Spulwürmer
Der Spulwurm gehört zu den Fadenwürmer und parasitiert hauptsächlich den Menschen, sowie einige andere Säugetiere. Die Würmer sind weltweit verbreitet und kommen bevorzugt in feuchten Gebieten vor. Für den Menschen von besonderer Bedeutung ist Ascaris lumbricoides, eine bestimmte Art der Spulwürmer, die sich im menschlichen Darm einnistet. Die Eier dieses Parasiten sind äußerst widerstandsfähig und können mehrere Jahre überleben.
Der rosafarbene Wurm lebt im Darmtrakt des Menschen und seine Eier gelangen mit dem Kot des Wirtes in die Umwelt. Über kontaminierte Nahrung werden die Larven des Parasiten vom Wirt aufgenommen, schlüpfen im Dünndarm und gelangen über die Blutbahnen in die Leber, wo sie schließlich das dritte Larvenstadium erreichen. Im Blutstrom schwimmend erreichen die Larven die Alveolen der Lunge und gehen ins vierte Larvenstadium über. Von dort wandern die Würmer letztendlich zum Kehlkopf, werden aufgehustet, abgeschluckt und gelangen so wieder in den menschlichen Darmtrakt, wo sie zu ausgewachsenen Würmern werden.
Spulwürmer: Inhaltsverzeichnis
Biologie/Morphologie Spulwürmer
Die Spulwürmer und speziell Ascaris lumbricoides haben ein regenwurmartiges Aussehen und erreichen eine Länge bis zu 40 Zentimeter. Typischerweise sind die Weibchen deutlich größer als die Männchen. Alle Tiere weisen eine charakteristische Mundöffnung mit drei Lippen auf, sowie eine Entwicklung über Häutungen und vier unterschiedliche Larvenstadien.
Symptome
Ein geringer Befall mit Ascaris lumbricoides verläuft meistens Symptom-frei und führt nur in seltenen Fällen zu Beschwerden. Es kann aber zu einem Austritt der Würmer aus bestimmten Körperöffnungen, wie After, Mund oder der Nase kommen. Bei einem schweren Wurmbefall hingegen kann es durchaus zu ernsthaften Symptomen, wie Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Allergien oder Husten kommen. Durch die Wanderung der Würmer im Organismus kann es zudem zu einer sogenannten Askariasis kommen. Es treten Krankheitssymptome wie Husten, Fieber und auch Atembeschwerden auf.
Diagnose
Ob ein Befall durch Spulwürmer vorliegt kann beispielsweise durch eine Untersuchung des Kotes festgestellt werden. Bei einer vorliegenden Infektion durch den Parasiten finden sich hier zumeist Würmer oder bei mikroskopischer Untersuchung auch oft Eier. Zudem ist es möglich den Parasiten durch ein spezifisches, immunologisches Verfahren, den sogenannten ELISA, zu diagnostizieren.
Therapie
Ein Befall durch Spulwürmer kann mit speziellen Präparaten gegen Würmer, den sogenannten Antihelminthika behandelt werden. Dazu gehören beispielsweise Mebendazol oder Albendazol.
Um einen Befall mit den Parasiten generell zu verhindern ist es wichtig, Hygienemaßnahmen, wie Körperhygiene und Hände waschen einzuhalten. Befindet man sich in Risikogebieten sollten zudem alle Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse gründlich abgewaschen und möglichst abgekocht werden.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Parasiten von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Hahn, H. et al.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer Medizin-Verlag, Heidelberg 2009
Review: Ascaris lumbricoides: A Review of its epidemiology and relationship to other infections; Marilyn E. Scott; Institute of Parasitology; Annales Nestle