Brustvergrößerung
Die Brustvergrößerung gehört in den westlichen Industrieländern zu den Standardmethoden in der plastisch-ästhetischen Chirurgie. Hierbei handelt es sich um einen operativen Eingriff zur Vergrößerung der Körbchengröße durch den Einsatz von Implantaten.
Eine Brustvergrößerung oder auch ein Brustaufbau, nach einer vorhergegangenen Operation, kann Frauen helfen sich wieder wohl zu fühlen. Allerdings sollte diese Entscheidung wohl überlegt sein, denn eine Operation allein wird nicht das Selbstbewusstsein stärken können. Hierzulande entscheiden sich immer mehr Frauen aus kosmetischen Gründen für eine Operation um dem vermeintlichen Schönheitsideal der Medien zu entsprechen. Es handelt sich bei einer Brustvergrößerung um einen größeren Eingriff, der unter Vollnarkose durchgeführt wird und Risken birgt, daher sollten mögliche Risiken vorab mit dem Arzt besprochen und abgewogen werden. Es kann auch hilfreich sein sich einer Zweitmeinung zu bedienen und mehrere Ärzte aufzusuchen um den richtigen Arzt zu finden.
Brustvergrößerung: Inhaltsverzeichnis
Vorgehen / Durchführung / Anleitung
Die Brustvergrößerung wird meist in Knopflochtechnik (endoskopisch) unter Vollnarkose und mit anschließender stationärer Versorgung durchgeführt. Bei diesem Verfahren werden Implantate durch einen kleinen Schnitt in der Brust platziert. Dieser kann über der Achselhöhle (axillär), in der Unterbrustfalte (inframammär) oder über der Brustwarze (periareolär) sowohl in Abhängigkeit von Größe und Form der Brüste als auch in Abhängigkeit von der Art des Implantatmaterials erfolgen. Um eine naturgetreue Brustform beizubehalten und das Implantat besser abzudecken wird das Implantat entweder zwischen Brustdrüse und großen Brustmuskel (epipektoral) oder unter den großen Brustmuskel (subpektoral) implantiert. Der Schlankheitszustand der Patientin spielt dabei die größte Rolle.
Meist werden silikongefüllte Implantate verwendet, da sie sich durch eine besonders lange Haltbarkeit, Verträglichkeit und Sicherheit auszeichnen. Aufgrund ihres harten und eher unnatürlichen Tastgefühls kommen heute seltener noch kochsalzgefüllte Implantate zum Einsatz. Neben den verschiedenen Typen existieren noch zahlreiche Implantat-Formvarianten. Beispielsweise werden für einen natürlichen Brustaufbau meist tropfenförmige oder anatomische Implantate verwendet. Dagegen kann mittels runder Form ein volles Dekolleté hervorgerufen werden. Wenn die Brustwarze ausgangs einen zu tiefen Sitz hat kann in einigen Fällen zusätzlich eine Bruststraffung nötig sein. Hierbei ist zu beachten, dass bei diesem Verfahren eine weitere Narbe entsteht.
Weitere Alternativen zum Implantat-Brustaufbau ergeben sich durch das Spritzen von Hyaluronsäure oder Eigenfett. Diese kommen gerade bei der Korrektur von asymmetrischen oder schlaffen Brüsten sowie beim Aufbau von kleinen Brüsten zur Anwendung.
Generell sollte vor der Operation ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden. Neben der Aufklärung zur operativen Durchführung und den verbundenen Risiken sollten auch persönliche beziehungsweise psychische Beweggründe für eine Brustvergrößerung hinterfragt werden. Darüber hinaus sollten eventuelle Gewebeveränderungen mittels Ultraschall– und Brustkrebsvorsorgeuntersuchung durch Brustabtasten und gegebenenfalls durch eine Mammographie ausgeschlossen werden. Nach der Operation wird das Tragen eines speziellen Stütz-BHs für 2 bis 3 Wochen zum optimalen Heilungsverlauf empfohlen. Schwere körperliche Arbeit sollte mindestens für 6 Wochen vermieden werden.
Anwendungsgebiete
In der Regel handelt es sich bei einer Brustvergrößerung um rein kosmetisch-ästhetische Gründe beziehungsweise um einen Wunscheingriff (Elektiveingriff). Durch eine Brustvergrößerung erhoffen sich die meisten Frauen eine zufriedenere und positive Einstellung ihrem Körper gegenüber zu gewinnen. In diesem Fall müssen die gesamten Kosten von der Patientin übernommen werden. Stehen hinter der Brustvergrößerung allerdings medizinische Gründe, wie beispielsweise der Zustand nach einer operativen Brustentfernung durch Brustkrebs, so übernimmt in der Regel die Krankenkasse die Kosten für den Brustaufbau. Grundsätzlich sollte eine Brustvergrößerung erst nach Wachstumsabschluss der Brüste also nach Erreichen der Volljährigkeit stattfinden.
Risiken und Folgen von Brustvergrößerung
Allgemeine Operationsrisiken wie Wundheilungsstörungen, Blutungen und Infektionen können nach der Operation auftreten. Zudem kann es zu milden Begleiterscheinungen wie Schwellungen, Blutergüssen oder leichten Wundschmerzen und nur vorübergehend auftretenden Taubheitsgefühlen an der Brustwarze kommen. Eine schwerwiegendere Komplikation stellt dagegen die sogenannte Kapselfibrose dar. Durch eine überschießende Reaktion im Wundheilungsprozess kommt es dabei zur Bildung einer verhärteten Bindegewebskapsel um das Implantat.
Außerdem gibt es einige Erkrankungen, die durch das Auftreten von schweren Risiken gegen eine Brustvergrößerung sprechen und daher mit dem Arzt unbedingt besprochen werden müssen. Hierbei handelt es sich vor allem um das Vorliegen von akuten Infektionen, Autoimmunkrankheiten, schlechte Wundheilung, Blutgerinnungsstörung sowie schlechte Blutversorgung des Brustgewebes. Auch bei einem erhöhten Brustkrebsrisiko sollte von einer Brustvergrößerung abgeraten werden, weil das Vorliegen der Implantate eine mögliche Krebsdiagnose erschweren kann.
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