Treponema pallidum

Treponema pallidum

Die Bakterienart Treponema pallidum ssp. pallidum ist spiralförmig und gehört zur Familie der Spirochaetaceae. Sie ist in mehrere Unterarten (Subspezies, subsp.) unterteilt. Treponema pallidum subsp. pallidum ist der Erreger der Geschlechtskrankheit Syphilis (Lues). Andere Unterarten wie Treponema pallidum subsp. endemicum, Treponema pallidum subsp. pertenue und Treponema pallidum subsp. carateum sind ebenfalls Krankheitserreger des Menschen und rufen vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vorkommende, zum Teil ähnliche Erkrankungen hervor, die durch direkten Kontakt, aber nicht durch Geschlechtsverkehr übertragen werden (endemische Syphilis oder Bejel, Frambösie und Pinta). Treponema pallidum kommt nur beim Menschen vor. Außerhalb des menschlichen Körpers können die Bakterien nur kurze Zeit überleben.

Die bedeutendste von Treponema pallidum erregte Krankheit ist die Syphilis. Diese meist durch Geschlechtsverkehr übertragene Erkrankung ist weltweit verbreitet, sie kann unbehandelt chronisch über mehrere Jahrzehnte verlaufen. Sie war früher sehr gefürchtet und ist auch heute noch eine ernst zu nehmende Erkrankung.
Seit der Entdeckung des Antibiotikums Penicillin sind sowohl die Syphilis als auch die anderen durch Treponema pallidum verursachten Erkrankungen heilbar. Es gibt keine Schutzimpfung gegen diese Erkrankungen.

Treponema pallidum: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Die Geschlechtskrankheit Syphilis (venerische Syphilis) durchläuft unbehandelt meistens mehrere Stadien. Die primäre Syphilis (Syphilis I, Lues I) kann 10 bis 90 Tage nach der Infektion auftreten. Vor allem im Bereich der Geschlechtsorgane, aber auch im Analbereich, an den Lippen oder im Mund kann sich ein harter Knoten bilden, der sich zu einem meist schmerzlosen Geschwür weiterentwickelt und nach mehreren Wochen abheilt (harter Schanker oder Primäraffekt), er geht mit einer Schwellung der Lymphknoten einher. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie mehrere Wochen später in das zweite Stadium übergehen (sekundäre Syphilis, Syphilis II oder Lues II), das mehrere Jahre andauern kann und bei dem sich die Krankheitserreger auf den ganzen Körper ausbreiten. Es können verschiedene Hautveränderungen, Haarausfall, Fieber, Gliederschmerzen und andere Symptome auftreten. Anschließend kann die Syphilis mehrere bis viele Jahre lang symptomfrei sein (latente Syphilis) und danach in die Spätstadien der Erkrankung übergehen, bei denen es zu langsam fortschreitenden chronischen Entzündungen, die jedes Organ befallen können, sowie zu Gewebezerfall einschließlich der Knochen kommen kann (tertiäre Syphilis, Syphilis III oder Lues III). Wenn das Gehirn und das Nervensystem betroffen sind, können sich bei der sogenannten Neurosyphilis (quartäre Syphilis, Lues IV) viele unterschiedliche Symptome wie zum Beispiel Lähmungen, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisverlust und Kopfschmerzen zeigen.

Die Syphilis kann auch im Mutterleib auf das ungeborene Kind übertragen werden, dies kann zu Fehlgeburten oder schwer krank geborenen Säuglingen führen.
Die im Folgenden genannten Krankheiten, deren Erreger andere Unterarten von Treponema pallidum sind, werden durch direkten Kontakt oder teilweise auch über Gegenstände übertragen.

Die endemische Syphilis (nicht venerische Syphilis, Bejel) wird von Treponema pallidum subsp. endemicum hervorgerufen und nicht durch Geschlechtsverkehr übertragen. Sie kommt insbesondere in Nordafrika und in Ländern des östlichen Mittelmeerraums vor und weist ähnliche Symptome wie die Syphilis II auf. Die Inkubationszeit beträgt 3 Wochen bis 3 Monate.

Der Erreger der Hautkrankheit Frambösie ist Treponema pallidum subsp. pertenue. Die Krankheit hat ihren Namen von dem französischen Wort für Himbeere, weil sie zu himbeerartigen Hautveränderungen führen kann. Sie kommt in feuchtwarmen Regionen in Afrika, Asien und Lateinamerika vor. Die Inkubationszeit beträgt 3-4 Wochen.
Die von Treponema pallidum subsp. carateum erregte Pinta ist ebenfalls eine Hautkrankheit und in Teilen Zentral- und Südamerikas verbreitet. Sie kann zu Störungen der Hautfärbung (Depigmentierung) führen. Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Wochen.

Die Erkrankungen können mit Antibiotika behandelt werden.

Vorbeugung Treponema pallidum

Die Ansteckungsgefahr bei Syphilis kann durch die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr verringert werden. Allerdings kann dadurch eine Ansteckung nicht vollständig ausgeschlossen werden. Wenn Symptome auftreten, bei denen es sich um Syphilis handeln könnte, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Krankheit gegebenenfalls behandeln zu können und dadurch die späteren Krankheitsstadien und bleibende Schäden zu verhindern. Die Behandlung der Erkrankung dient auch zur Vorbeugung der Ausbreitung. Enge Kontaktpersonen und Sexualpartner sollten beraten, untersucht und gegebenenfalls mitbehandelt werden. Im ersten Stadium (Syphilis I) sind die Patienten sehr ansteckend, im zweiten Stadium (Syphilis II) sind sie ansteckend und in den Spätstadien nicht mehr ansteckend, obwohl die Krankheit dann ein sehr schweres auffälliges Krankheitsbild zeigt.

Vorbeugende Maßnahmen bei den anderen durch Treponema pallidum hervorgerufenen Erkrankungen sind Vermeidung von Hautkontakt und Verbesserung der Hygiene.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Dr. Johanna Schmitt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart, 13. Auflage 2014