Shigella

Synonyme: Shigellen
Shigella, Shigellen

Shigella ist ein unbewegliches, stäbchenförmiges Bakterium und gehört zu den Enterobakterien. Das Bakterium ist der Erreger des Bakterienruhr (Shigellose) und infiziert, nach dem derzeitigen Kenntnisstand nur Menschen und Primaten. Eine Übertragung kann sowohl durch mit Fäkalien verschmutztes Trinkwasser, als auch über kontaminierte Lebensmittel, Fliegen, beim Baden in verunreinigten Gewässern oder über eine Schmierinfektion mit Kot von Mensch zu Mensch erfolgen.

Shigellen sind weltweit verbreitet und führen besonders häufig in warmen Regionen und Entwicklungsländern wie Indien, der Türkei oder Ägypten zu Infektionen. Unter den Shigellen gibt es vier Arten, die humanmedizinisch von Bedeutung sind. Dazu gehören Shigella dysenteriae, welches hauptsächlich in den Subtropen und Tropen anzutreffen ist, Shigella sonnei, ein Bakterien das oft in Mitteleuropa zu finden, Shigella flexneri und Shigella boydii, welche zumeist in Indien und Nordafrika auftreten. Das Bakterium gelangt über den Magen in den Dünndarm und vermehrt sich dort. Im Dickdarm angekommen, beginnt es die Schleimhautzellen zu befallen und diese zu zerstören. Nur wenige überlebende Bakterien im Dünndarm reichen aus, um sich zu vermehren und eine Erkrankung auszulösen. Oft fallen der Krankheit ältere oder immungeschwächte Menschen, sowie Kinder zum Opfer.

Shigella: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Shigellen lösen im menschlichen Organismus die sogenannte Bakterienruhr (Shigellose) aus. Mehrere Stunden bis Tage nach der Infektion kommt es zum Ausbruch der Ruhr, einem plötzlich einsetzenden, wässrigen Stuhlgang und dem Bedürfnis ständig die Toilette aufzusuchen. Eventuell leiden die Betroffenen auch unter einsetzendem Fieber. Durch den starken Flüssigkeitsverlust fällt der Elektrolyt- und Wasserhaushalt der Erkrankten stark ab und es kann sogar zu einer lebensbedrohlichen Austrocknung des Körpers kommen.

Vorbeugung Shigella

Eine Erkrankung in Europa findet aufgrund der guten hygienischen Verhältnisse und der regelmäßigen Kontrolle des Trinkwassers eigentlich nur über eine Infektion von Mensch zu Mensch statt. Um eine solche Ansteckung mit Shigellen mittels Schmierinfektion über Kot zu verhindern, sollten Hygienemaßnahmen wie das Hände waschen nach dem Besuch der Toilette dringend eingehalten werden.

Bei einem Besuch in Entwicklungsländern oder Ländern die häufig von Shigellen-Infektionen betroffen sind, sollten Wasser und Lebensmittel vor der Verwendung abgekocht werden. Es empfiehlt sich nicht rohes Gemüse oder Obst zu essen, das eventuell mit kontaminiertem Wasser in Verbindung gekommen sein könnte.
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Krankheitsausbruch, sollten die Betroffenen schnell isoliert werden und mit Antibiotika, sowie Infusionen zum Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes behandelt werden.

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Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

RKI-Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte: Shigellose. Robert Koch-Institut, Berlin

Kayser, F.H. et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2010