Listeria monocytogenes

Listeria monocytogenes

Das bewegliche, stäbchenförmige Bakterium Listeria monocytogenes kann in sauerstoffhaltiger Umgebung oder auch ohne Sauerstoff (fakultativ anaerob) leben. Es ist eine von sieben Bakterienarten der Gattung Listeria und ist der wichtigste Erreger der Listeriose beim Menschen.

Es kann sich in einem großen Temperaturbereich vermehren, unter bestimmten Bedingungen auch bei relativ niedrigen Temperaturen, wie sie im Kühlschrank herrschen. Wie alle Listerien-Arten kann es weltweit überall in der Umwelt vorkommen, insbesondere in der Erde, auf Pflanzen, in Oberflächengewässern und Abwässern sowie im landwirtschaftlichen Bereich, in Tierfutter, in Tierkot und auch im Stuhl gesunder Menschen.

Die Listeriose kann insbesondere durch Lebensmittel übertragen werden wie Milch und Milchprodukte, Fleisch und Fleischprodukte, Fisch und Fischprodukte, aber auch durch pflanzliche Lebensmittel wie vorgeschnittene Salate. Die Bakterien können während der Gewinnung, Bearbeitung oder Lagerung auf die Lebensmittel gelangen, wenn entweder die Ausgangstoffe oder die verarbeitenden Betriebe mit Listerien verunreinigt sind. Zudem werden bestimmte Lebensmittel wie Rohmilchweichkäse, Rohwurst (Salami) oder Hackfleisch während der Herstellung nicht ausreichend erhitzt, um möglicherweise vorhandene Bakterien abzutöten.

Listeriose kann insbesondere in der Schwangerschaft für das ungeborene Kind und das Neugeborene sowie für immunabwehrgeschwächte Personen gefährlich sein.
Es gibt keine Schutzimpfung gegen Listeriose.

Listeria monocytogenes: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Listeria monocytogenes ruft nur unter bestimmten Bedingungen eine Erkrankung hervor. Es kann sich außerhalb und innerhalb von Tieren und Menschen vermehren. Bei einer Infektion kann es sich innerhalb der Zellen im Körper verbreiten.

Bei Menschen mit einer normal funktionierenden Immunabwehr kommt es selten zu einer Erkrankung, es können uncharakteristische Symptome mit Fieber, aber auch eine Magen-Darm-Erkrankung (Gastroenteritis) auftreten.

Besonders gefährdet durch Listeriose sind ältere Menschen und Personen mit verminderter Immunabwehr sowie Schwangere und deren ungeborene Kinder und Neugeborene. Es kann zu Blutvergiftung (Sepsis), Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder Hirnhautentzündung (Meningitis) kommen, die tödlich sein können. Bei den Schwangeren selbst kann die Erkrankung mit unauffälligen Symptomen oder grippeähnlich verlaufen, aber wenn das Kind im Mutterleib oder bei der Geburt infiziert wird, kann es zu schweren Erkrankungen mit Frühgeburt, Totgeburt oder Todesfolge nach der Geburt kommen.

Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden.

Vorbeugung Listeria monocytogenes

Lebensmittel sollten sachgemäß und sauber (hygienisch einwandfrei) hergestellt und außerdem bald nach Einkauf verbraucht werden. Vakuumverpackung und Lagerung im Kühlschrank helfen nicht gegen eine Vermehrung der Listerien.

Vor allem Schwangere und Patienten mit geschwächtem Immunsystem sollten unter anderem folgende Lebensmittel nicht verzehren:
Rohfleischerzeugnisse (wie rohes Hackfleisch, Carpaccio) und Rohwurst (wie Salami, frische Mettwurst)
rohe, geräucherte sowie marinierte Fischerzeugnisse und Schalentiere
vorgeschnittene verpackte Blattsalate und Krautsalate
rohe Sprossen, ungewaschenes Obst und Gemüse sowie ungewaschene Kräuter und Salate
Feinkostsalate und Antipasti aus offenen Gefäßen
Milchprodukte aus Rohmilch (wie Rohmilchweichkäse) mit Ausnahme von lang gereiftem Hartkäse (wie Parmesan)
weiche Käsesorten aus pasteurisierter Milch mit Oberflächenschmiere (wie Limburger, Munster)
eingelegter Käse oder Frischkäse aus offenen Gefä­ßen.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Dr. Johanna Schmitt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart, 13. Auflage 2014