Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Einer Posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS, geht immer ein Traumatisches Ereignis voraus. Das sind sehr individuell erlebte Krisen wie schwerer Autounfall, Zeuge von Gewalt oder erlebte Gewalt, plötzlicher Verlust naher Angehöriger und eben Situationen, die subjektiv als belastend erlebt werden.
Die in diesen Situationen empfundenen Gefühle können sich manifestieren und im Verlauf von Monaten oder Jahren wieder in Erinnerung kommen und wieder erlebt werden. Oft ist dann kein Zusammenhang mit der eigentlichen, damaligen Situation mehr herzustellen und die Betroffenen leiden sehr unter diesen sich aufdrängenden Erinnerungen. Die PTBS kann jeden betreffen und setzt keine psychische Labilität voraus.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Inhaltsverzeichnis
Ursachen Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Wird eine Situation als bedrohlich oder belastend erlebt, werden im Gehirn Bewältigungsstrategien aktiviert um die Situation unbeschadet zu überstehen. Bei der PTBS sind diese Mechanismen überfordert und das Gehirn kann nur ein Teil des Erlebten verarbeiten. Es entsteht eine Reizüberflutung. Grundsätzlich können traumatische Erlebnisse entstehen, wenn Verletzungen der Grundüberzeugungen vorliegen, das sind Gefühle der Sicherheit, der Gerechtigkeit, des Vertrauens und der Identität.
Symptome und Anzeichen
Liegt eine Posttraumatische Belastungsstörung vor, die sich meist erst nach Monaten bis Jahre nach dem kritischen Ereignis äußert, drängen sich den Betroffenen die Erinnerungen an die belastende Situation auf. Dies kann in Form von Alpträumen, Gedanken oder Vorstellungen geschehen. Eine Veränderung im Sozialverhalten ist häufig zu beobachten, hierbei können Vermeidung bestimmter Situationen, Personen oder Orte auftreten, die im Zusammenhang mit dem Ereignis stehen. Rückzugverhalten mit depressiver Stimmung sowie erhöhte Erregbarkeit wie Schreckhaftigkeit oder Wutausbrüche können vorkommen. Oft haben die Betroffenen Schlafstörungen und neigen zu erhöhter Suchtgefahr.
Diagnose
Anhand der Symptome kann der Verdacht einer PTBS gestellt werden. Die endgültige Diagnose kann mit einer Psychotherapie gestellt werden. Hierbei ist zu beachten, dass eine gewisse Zeit zwischen dem kritischen Ereignis und den Symptomen verstreichen muss, da die PTBS sonst nicht klar von anderen, zum Teil normalen Körperreaktionen abgegrenzt werden kann. Positiv Beeinflussen kann eine Diagnose die Kommunikation zwischen Therapeuten, Betroffenen und deren sozialem Umfeld, um die einzelnen Veränderungen zuordnen zu können.
Differentialdiagnose
In den ersten Wochen nach einem kritischen Ereignis können ähnliche Symptome einer PTBS auftreten, die aber als völlig normale Reaktion auf ein abnormales Ereignis gewertet werden. Hierbei handelt es sich um die Akute Belastungsreaktion, die durch gewohnte Bewältigungsstrategien wieder abklingt. Ebenso können Stimmungsschwankungen, Trauer sowie psychische Erkrankungen ebenfalls Symptome der PTBS aufzeigen.
Therapie und Behandlung
Die Behandlung der PTBS erfolgt mit Psychotherapie, meist bei speziell geschulten Traumatherapeuten. Die Therapie erfolgt ambulant oder stationär und gliedert sich in mehrere Phasen.
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Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Everly, G., Mitchell, J.: CISM – Strerssmanagement nach kritischen Ereignissen, facultas