Glaukom (Grüner Star)
Das Glaukom ist die Bezeichnung für unterschiedliche Erkrankungen des Auges bei denen die physiologische Ausbuchtung für den Eintritt des Sehnervs vergrößert ist. Häufig ist dies mit einem erhöhten Augeninnendruck einhergehend. Sie gilt als eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung in Deutschland. Es wird zwischen vier grundsätzlichen Formen unterschieden. Das Glaukom wird umgangssprachlich auch Grüner Star genannt.
Die erste Form wird als primäres Glaukom mit offenem Kammerwinkel (Glaucoma chronicum simplex) und tritt meist in höherem Lebensalter auf. Bei der zweiten Form handelt es sich um ein primäres Glaukom mit verschlossenem Kammerwinkel welches durch einen akuten Verlauf und hohen Augeninnendruck gekennzeichnet ist. Weiterhin kann als dritte Form ein sekundäres Glaukom auf der Grundlage einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Diabetes mellitus auftreten. Als vierte Form, schließlich, wird das angeborene Glaukom (Buphthalmus congenitus) genannt welches im frühkindlichen Stadium Symptome aufweist.
Glaukom (Grüner Star): Inhaltsverzeichnis
Ursachen Glaukom (Grüner Star)
Allen Formen des Glaukoms ist gemeinsam dass entweder eine erhöhter Augeninnendruck oder eine Durchblutungsstörung des Sehnervs (Nervus opticus) vorliegt. Bei der sekundären Form werden diese durch die Grunderkrankung verursacht. So kann beispielsweise durch Diabetes mellitus eine Minderdurchblutung auftreten welche der Körper versucht durch Gefäßneubildungen zu beseitigen. Diese Neubildungen sind jedoch krankhaft (pathologisch) und verursachen das sekundäre Glaukom. Beim angeborenen Glaukom ist eine fehlgebildete oder zu schwache Ausbildung des Kammerwinkels die Ursache. Dadurch kann das Kammerwasser nicht ausreichend abfließen und der Augeninnendruck erhöht sich.
Symptome und Anzeichen
Die Symptome variieren je nach Form. Die primäre Form mit offenem Kammerwinkel kann zu Beginn ohne Symptome verlaufen und im weiteren Verlauf Gesichtsfeldausfälle zeigen. Der Augendruck kann mäßig erhöht aber auch im Normalbereich sein. Diese Form ist durch einen langsamen Verlauf gekennzeichnet. Beim primären Glaukom mit verschlossenem Kammerwinkel (Winkelblockglaukom) kann der Patient anfangs über das Sehen von Nebeln und Regenbogenfarben klagen. Später kann es zu einer drastischen anfallsartigen Erhöhung des Augeninnendrucks kommen und zusätzlich können äußerst starke Kopfschmerzen und Übelkeit sowie Erbrechen auftreten. Das sekundäre Glaukom kann je nach Ursache Symptome beider Arten aufweisen, während beim angeborenen Glaukom eine Vergrößerung des Augapfels und eine Trübung der Hornhaut auftreten können.
Diagnose
Zur Diagnostik dient zum einen die systematische Befragung (Anamnese) des Patienten. Des Weiteren kann ein Sehtest sowie eine Messung des Augendrucks (Tonometrie) erfolgen. Zusätzlich kann eine Augenspiegelung (Ophtalmoskopie) oder eine Lasertomografie Aufschluss geben. Zusätzlich ist eine Spaltlampenuntersuchung als geeignetes Diagnoseinstrument denkbar.
Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch kommen angeborene Pupillenanomalien oder eine anteriore Uveitis in Betracht.
Therapie und Behandlung
Oberstes Ziel bei der Behandlung des Glaukoms ist die Senkung des Augeninnendrucks. Dies kann über Medikamente erfolgen oder gegebenenfalls auch über eine Operation erreicht werden wobei die Art und Weise der OP je nach Form variiert. Eine einmal eingetretene Schädigung wie ein Gesichtsfeldausfall ist nicht mehr rückgängig zu machen so dass insbesondere bei der erstgenannten Form die engmaschige Kontrolle eine wichtige Rolle spielt.
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Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage
DOG (2006): Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V., Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. Leitlinien. München: DOG