Fersensporn
Der Fersensporn ist eine knöcherne Veränderung am Fersenbein (Kalkaneus), die häufig ohne jegliche Beschwerden einhergeht, in manchen Fällen jedoch beträchtliche Schmerzen verursachen kann.
Der knöcherne Sporn findet sich vor allem bei Menschen mit Fußdeformitäten wie zum Beispiel dem Plattfuß oder dem Knick-Senk-Fuß. Wenn sich der Patient aufgrund von stechenden Schmerzen beim Laufen und eventuell Überwärmung im Bereich der Ferse beim Arzt vorstellt, findet dieser im Röntgenbild oft die typische Knochenneubildung als mögliche Ursache. Es gibt zahlreiche Ansätze zur Therapie des Fersensporns, die vor allem auf die Druckentlastung und die Bekämpfung des Schmerzes abzielen.
Fersensporn: Inhaltsverzeichnis
Ursachen Fersensporn
Der Entstehungsmechanismus des Fersensporns ist im Detail ungeklärt. Man geht davon aus, dass aufgrund einer vermehrten Zugbelastung am Fersenbein durch die Fußsohlensehnenplatte (Plantaraponeurose), der Knochen mit der Bildung des Sporns reagiert. Diese erhöhte Belastung besteht vor allem bei Fußdeformitäten, die mit einer Abflachung des Fußgewölbes einhergehen. Eine dauernde Tätigkeit im Stehen und Übergewicht begünstigen dazu die Entstehung.
Symptome und Anzeichen
Der Fersensporn an sich verursacht in den meisten Fällen keinerlei Probleme. Jedoch haben Menschen mit einem Fersensporn ein erhöhtes Risiko, eine Entzündung der Fußsohlensehnenplatte (Plantarfasziitis) zu erleiden. Auch die erhöhte Zugbelastung am Fersenbein infolge der Fußdeformität kann durch die Reizung des Sehnenansatzes die typischen Beschwerden des sogenannten symptomatischen Fersensporns verursachen. Typischerweise kommt es zu einem stechenden Druckschmerz an Ferse und Fußgewölbe, der die Belastungsfähigkeit des betroffenen Fußes stark beeinträchtigen kann. Gelegentlich entwickelt sich ein zusätzlicher Schleimbeutel, der sich ebenfalls entzünden kann (Bursitis) und sich dann durch klopfende Schmerzen und Überwärmung an der Ferse bemerkbar macht. Häufig lässt sich bei der Plantarfasziitis ein Verlauf beobachten, der mit einer schmerzfreien Zwischenphase einhergeht, bevor die Beschwerden dann, meist in Verbindung mit einem lokalen Trauma, erneut einsetzen.
Diagnose
Der Fersensporn ist von außen nicht sichtbar und tritt häufig als Zufallsbefund bei Röntgenuntersuchungen des Fußes auf. Bei der Entzündung der Fußsohlensehnenplatte sowie der Reizung des Sehnenansatzes kann der Untersucher mit starkem Druck auf die Ferse und das Fußgewölbe den charakteristischen Schmerz auslösen. In Verbindung mit bildgebenden Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall und Kernspin (MRT) lässt sich die Diagnose in der Regel sicher stellen.
Differentialdiagnose
Es gibt eine Handvoll Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie der Fersensporn verursachen können. Dazu gehören unter anderem die Ermüdungsfraktur des Fersenbeins und das Tarsaltunnelsyndrom, eine Kompression des Schienbeinnervens. Durch eine ausführliche körperliche und radiologische Untersuchung lassen sich diese Alternativen jedoch meist sicher ausschließen.
Therapie und Behandlung
Die Therapie des schmerzhaften Fersensporns erfolgt durch die Kombination verschiedener Maßnahmen. Spezielles Schuhwerk mit Locheinlage entlastet die Ferse, während eine Kältetherapie und Schmerztabletten wie Ibuprofen zur direkten Linderung der Beschwerden beitragen. Bei bestehenden Schmerzen stehen spezielle Methoden wie die lokale Injektion mit Cortison und Schmerzmitteln sowie die Stoßwellen- und Strahlentherapie zur Verfügung. Die Operation mit Entfernung des Fersensporns stellt die ultimative Behandlungsmethode bei Versagen der konservativen Maßnahmen dar.
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Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
MSD Manual. 6. deutsche Auflage 2000. Urban&Fischer Verlag, München/Jena
AllEx – Korrigierte elektronische Version Stand 07.10.2013. 1. Auflage 2012. Georg Thieme Verlag, Stuttgart