Asperger-Syndrom
Das Asperger-Syndrom wurde erstmals 1943 vom österreichischen Kinderarzt Hans Asperger beschrieben und bezeichnet eine Entwicklungsstörung mit autistischen Merkmalen. Im Unterschied zum Autismus sind die die Symptome beim Aspergersyndrom deutlich schwächer ausgeprägt als beim Autismus.
Zu einer Diagnosestellung kommt es meist erst etwa im Alter von 3 Jahren, während ein Autismus schon mit wenigen Lebensmonaten diagnostiziert werden kann. Man beobachtet eine familiäre Häufung beim Aspergersyndrom, es wird vermutet, daß die Erkrankung auch genetisch vererbt werden kann. Betroffen sind dreimal mehr Jungen als Mädchen.
Asperger-Syndrom: Inhaltsverzeichnis
Ursachen Asperger-Syndrom
Die Ursache ist nicht bekannt, genetische Veranlagungen werden vermutet.
Symptome und Anzeichen
Kinder mit einem Aspergersyndrom fallen häufig im Kindergartenalter dadurch auf, daß der Kontakt zu anderen Schwierigkeiten bereitet. So zeigen betroffene Kinder kaum eigene Emotionen, das Hineinversetzten in die Gedanken anderer ist nicht möglich, die Mimik kann beispielsweise nicht korrekt interpretiert werden. Häufig fallen sie auch durch eine vermehrte Detailorientiertheit auf, die jedoch damit einhergeht, dass das Verständnis für Zusammenhänge und die Zuordnung der Details zu einem Ganzen fehlt. Hinzu tritt eine gewisse motorische Schwerfälligkeit und das ritualisierte Festhalten an bekannten Ordnungen und Tagesabläufen. Kinder und betroffene Erwachsene können nicht gefühlsmäßig mit ihrem Gegenüber in Kontakt treten. Sie können das emotional geprägte Verhalten anderer nicht richtig einschätzen und werden daher oft ausgegrenzt. Die Ausprägung der Erkrankung variiert. Anderseits zeigen Betroffene auch Eigenschaften, die sie positiv hervorheben, wie genaues Arbeiten mit Hang zur Perfektion oder logisches Denken.
Diagnose
Eine Diagnose wird anhand eines speziellen Fragebogens und nach eingehender Beobachtung des Verhaltens von einem Kinderpsychiater gestellt. Die Kinderpsychiater Gillberg aus Schweden haben Oberbegrifflichkeiten wie die der sozialen Beeinträchtigung, der eingegrenzten Interessen, repetitiver Routinen, motorischer Unbeholfenheit, Rede- u. Sprachbesonderheiten und nonverbaler Kommunikationsprobleme als Diagnosekriterien formuliert. Anhand der beiden letzteren Aspekte läßt sich die Symptomatik gut erläutern. So können als Hinweise ein perfekter sprachlicher Ausdruck oder eine eigenartige Stimmmelodie gefunden werden. Auf nonverbaler Ebene sind ein beeinträchtigtes Verständnis einschließlich Fehlinterpretationen von wörtlichen/implizierten Bedeutungen mit begrenztem Blickkontakt und Gestik, begrenzter eigner Mimik oder auch unbeholfener oder linkischer Körpersprache, unangemessenem Ausdruck oder eigenartig starrem Blick charakteristisch.
Differentialdiagnose
Autismus-Erkrankungen
Therapie und Behandlung
Das Asperger-Syndrom ist nicht heilbar, doch lässt sich der Umgang der Betroffenen mit ihrer Umwelt verbessern. Die Kinder sind zumeist durchschnittlich bis überdurchschnittlich intelligent. Eine normale Berufsausübung ist zumeist möglich. Oftmals ist es gerade für die Eltern schwierig die Kinder in soziale Kontakte zu bringen, daher ist es wichtig Strukturen im Alltag zu schaffen, an denen das Kind sich orientieren kann. Verhaltenstherapie, Musik-, Kunst- oder Ergotherapien können dazu beitragen das Kind zu integrieren. Gefördert werden sollten das Verständnis für soziale Zusammenhänge und damit zusammenhängend die kommunikativen Fähigkeiten.
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Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, De Gruyter, Berlin