Achalasie

Synonyme: Kardiaachalasie, Ösophagusachalasie
Achalasie, Kardiaachalasie, Ösophagusachalasie

Unter einer Achalasie wird eine Erkrankung verstanden, die sowohl den Nerv als auch den Muskel (neuromuskulär) betrifft. Hierbei ist jedoch die sogenannte glatte Muskulatur der Organe betroffen, welche sich in ihrer Struktur von den Skelettmuskeln unterscheidet. Bei der Achalasie fehlt die Erschlaffung der Muskulatur insbesondere der Schließmuskeln (Sphinkter) von Hohlorganen. Sie kann unterschiedliche Organe betreffen wobei die Speiseröhrenachalasie (Ösophagusachalasie) am häufigsten vorkommt und im Weiteren hier synonym behandelt wird.

Es kommt im Verlauf zu einer Störung im unteren Bereich des Schließmuskels der Speiseröhre zum Magen (Ösophagussphinkter) am Ende des Schluckaktes. Die Erkrankung kommt sehr selten vor mit einem Fall auf 100000 Einwohner (vgl. Pschyrembel). Aus diesem Grund wird sie oft nicht oder erst sehr spät diagnostiziert und Patienten erfahren einen langen Leidensweg bis zur Erkennung.

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Achalasie: Inhaltsverzeichnis

Ursachen Achalasie

Die Ursache für die Achalasie ist nicht eindeutig geklärt. Es werden Prozesse vermutet bei denen körpereigene Zellen vom Immunsystem irrtümlicherweise angegriffen werden. Bei den betroffenen Zellen handelt es sich um Nervenzellen welche für den Bewegungsvorgang (Motilität) der Speiseröhre verantwortlich sind. Die verminderte Funktion führt zu der oben genannten fehlenden Erschlaffung des Speiseröhrenschließmuskels und zu einer fehler- bzw. mangelhaften Entleerung der Speiseröhre.

Zusätzlich wird eine vorangegangene Infektion wie beispielsweise mit Herpes-Simplex-Viren und einer gleichzeitigen ungünstigen erblichen Voraussetzung in Betracht gezogen.

Symptome und Anzeichen

Zu Beginn der Erkrankung kann es zu starken muskulären Anspannungen im Bereich der Speiseröhre kommen welche mit starken Brustschmerzen einhergehen. Im weiteren Verlauf können Schluckstörungen (Dysphagien) und Aufstoßen (Regurgitationen) auftreten. Dies kann zu einem versehentlichen Einatmen von Speisebrei führen. Weiterhin kann ein Gewichtsverlust und gelegentlich Sodbrennen auftreten.

Diagnose

Zur Diagnosestellung kann eine Speiseröhrenspiegelung (Ösophagoskopie) hilfreich sein, ebenso wie eine Röntgendarstellung der Speiseröhre beim Schluckakt mit Hilfe von Kontrastmitteln (Ösophagographie). Ebenfalls kann der Druck in der Speiseröhre bestimmt werden (Ösophagusmanometrie) und Aufschluss über die Erkrankung liefern.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch kommen Tumoren im Bereich der Speiseröhre in Betracht sowie eine diffuser Ösophagusspasmus, eine Refluxösophagitis oder eine sekundäre Motilitätsstörung.

Therapie und Behandlung

Die Therapie unterliegt drei grundlegenden Zielen. Diese beinhalten die Schmerzlinderung der Brustbeschwerden, eine Verminderung des Drucks in der Speiseröhre und die Verhinderung des Rückflusses von Mageninhalt in die Speiseröhre. Hierbei können Medikamente hilfreich sein die beispielsweise muskelerschlaffend wirken. Gegebenenfalls kann gezielt ein spezielles Gift (Botulinumtoxin) lokal in den Muskel gebracht werden um ihn zu entspannen. Zusätzlich ist ein Aufdehnen der Speiseröhre mittels eines Ballons möglich. Als wirksamste Therapie wird jedoch die sogenannte Heller-Myotonie betrachtet bei der durch unterschiedliche Möglichkeiten operativ der Muskel gespalten wird. In seltenen Fällen ist eine teilweise Entfernung der Speiseröhre erforderlich.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage