FSME

Synonyme: Central European Encephalitis (CEE), Frühsommer-Meningoenzephalitis, Tick-borne Encephalitis (TBE), Zentraleuropäische Enzephalitis
FSME, Central European Encephalitis (CEE), Frühsommer-Meningoenzephalitis, Tick-borne Encephalitis (TBE), Zentraleuropäische Enzephalitis

Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) handelt es sich um eine durch Viren ausgelöste kombinierte Entzündung der Hirnhäute (Meningen) und des Hirngewebes (Cerebrum).

Sie wird im Diagnosekatalog (ICD-Katalog) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem ICD-Code A84.1 geführt.

In diesem Artikel erklären wir die Ursachen, Symptome, Anzeichen, Diagnose, Therapie und Behandlung von FSME. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

FSME: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen FSME

Die Krankheit wird durch das FSME-Virus ausgelöst. Es gehört zur Gattung der Flaviviren welche wiederum der Familie der Togaviridae angehören. Diese zählen zu den Arboviren, die sich hauptsächlich in blutsaugenden Gliederfüßern (Arthropoden) vermehren und dann auf Wirbeltiere oder den Menschen übertragen. Als Überträger des FSME-Erregers sind Zecken des Typs Holzbock (Ixinus ricinus) verantwortlich. Die FSME tritt regional gehäuft in Süddeutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei auf.

Symptome und Anzeichen

Die Zeit zwischen Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome (Inkubationszeit)beträgt ungefähr ein bis zwei Wochen. Dann ist ein Krankheitsverlauf in zwei Phasen (biphasisch) möglich. Zunächst kann es im ersten Stadium der Krankheit zu grippeähnlichen Symptomen wie allgemeinem Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Fieber kommen. Anschließend kann es nach einem fieberfreien Intervall, das ungefähr vier bis fünf Tage andauern kann, zu einer kombinierten Hirnhaut- und Hirngewebeentzündung (Meningoenzephalitis) kommen. Zu Beginn kann dies erneut mit hohem Fieber sowie Erbrechen und Muskelschmerzen (Myalgien) einhergehen. In dieser zweiten Phase besteht die Möglichkeit, dass zusätzlich das Rückenmark (Myelon) betroffen sein kann, wobei hierbei auch Lähmungen (Paresen) auftreten können. In seltenen schweren Fällen kann die Erkrankung tödlich (letal) verlaufen (vgl. Robert-Koch Institut, 2007, S.19). Laut Schätzungen kann die Krankheit in 70 bis 90 % ohne erkennbare Symptome (asymptomatisch) verlaufen oder die zweite Phase bleibt aus (vgl. Robert-Koch Institut, 2014, S. 80 ff.).

Diagnose

Zur Diagnostik kann der Nachweis von Antikörpern (Immunglobulinen) im Blut oder der Hirnflüssigkeit (Liquor) verwendet werden. Bei den Antikörpern gibt es verschiedene Klassen. Ein Verdacht auf FSME besteht bei vorhandenen Antikörpern der Klassen G und M.

Zusätzlich kann bei erneuter Probeentnahme nach zwei Wochen ein massiver Anstieg der Antikörper festgestellt werden.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch können Kreuzreaktionen mit anderen Erregern der gleichen Virengruppe wie beispielsweise bei Gelbfieber oder Dengue-Fieber in Betracht kommen. Unter Kreuzreaktion wird hierbei die Bildung von Antikörpern der Klassen G und M gegen die oben genannten Erreger genannt so dass im Blut irrtümlicherweise eine FSME diagnostiziert wird. Voraussetzung ist jedoch, dass der Patient entweder kürzlich eine Impfung gegen den Erreger erhalten hat oder dem Erreger ausgesetzt (exponiert) gewesen ist.

Hierbei ist zu erwähnen, dass Antikörper auch nach einer vorangegangenen Impfung gegen FSME auftreten können und somit die Diagnose fehlerhaft sein kann (vgl. Robert-Koch Institut, 2014, S.83).

Therapie und Behandlung

Eine ursächliche (kausale) Therapie ist bei der FSME nicht möglich. Es ist wichtig dass die jeweils auftretenden Symptome behandelt werden und der Heilungsverlauf unterstützt wird.

Als wichtigstes Therapeutikum wird die Vorbeugung (Prävention) der FSME angesehen. Diese umfasst eine Impfversorgung bei Reisen in gefährdete Gebiete ebenso wie übliche Vorsorge gegen Zeckenbisse wie beispielsweise geschlossene Kleidung und ein Absuchen nach möglichen Zecken.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Hacke, W.; Poeck, K. (2006): Neurologie. Berlin: Springer-Verlag, 12. Auflage, S. 677 ff.

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage

Robert-Koch Institut (2014): Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2013.