15 Ernährungsmythen

Die 15 größten Ernährungsmythen

Lebensweisheiten werden von Generation zu Generation weitergereicht. Sie haben meistens ihren Sinn und regen uns zum Nachdenken an. Sie steuern oft auch unser Verhalten, vor allem wenn uns nichts besseres einfällt. Aber wie steht es mit dem weitergereichten Wissen über unsere Ernährung?

Machen alle Weisheiten Sinn? Denken wir über unsere Ernährung ausreichend nach? Hinterfragen wir das Wissen über unsere Ernährung in angemessener Art und Weise? Wir glauben gerne und das ab und zu Recht. Oder vielleicht doch zu Unrecht?

15 Ernährungsmythen: Inhaltsverzeichnis

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Spinat ist die ultimative Eisenquelle - darf aber nicht wieder aufgewärmt werden!

Um das grüne Blattgemüse ranken sich viele Märchen: Spinat enthält viel, ja sogar das meiste Eisen in Lebensmitteln. Nein. Der Eisengehalt von Spinat ist relativ gering. In 100 g Spinat sind nur ca. 4 mg Eisen enthalten. Diese Legende hält sich hartnäckig, soll aber angeblich darauf basieren, dass ein Lebensmittelchemiker um 1890 bei der Analyse von Spinat eine Kommastelle vertauscht haben soll. Trotzdem ist Spinat ein wertvolles Gemüse. Es ist wie Brokkoli reich an Vitamin A und C sowie an Betacarotin. Außerdem enthält Spinat Folsäure, Ballaststoffe und pflanzliche Eiweiße.

Auch das Wiederaufwärmen ist kein Problem, solange der gekochte Spinat im Kühlschrank aufbewahrt wurde. Anderenfalls können Bakterien das Nitrat im Spinat in giftiges Nitrit umwandeln. Nitrit könnte bei Kleinkindern zum Ersticken führen.

So viel wie möglich trinken - am besten 2 bis 3 Liter pro Tag!

Die meisten Ernährungsexperten empfehlen mindestens 1,5 Liter Wasser in Form von kalorienarmen Getränken pro Tag aufzunehmen. Da Wasser auch über die feste Nahrung in den Körper gelangt, ist die tatsächliche Wasseraufnahme deutlich höher. Wer allerdings viel körperlich arbeitet, benötigt auch mehr Wasser. Daher sollte ein gesunder Mensch einfach auf sein Durstgefühl hören. Wer keinen Durst entstehen lässt, trinkt auch ausreichend.

Spätes Essen macht dick!

Es ist richtig, dass nachts die Fettverbrennung etwas geringer ist als am Tage. Aber einen besonderen Einfluss auf das Körpergewicht hat die späte Essensaufnahme nicht. Im Prinzip ist es wichtiger, was und wie viel gegessen wird. Wann gegessen wird, ist eher egal, solange nicht mehr Kalorien zu sich genommen als verbraucht werden.

Ein Gläschen Schnaps nach dem Essen regt die Verdauung an!

Viele Menschen fühlen sich durch den Verzehr eines Gläschen hochprozentigen Alkohols nach einer üppigen, fettreichen Mahlzeit besser. Die Reduzierung des Völlegefühls kommt daher, dass der Alkohol kurzfristig die Magenmuskulatur lockert. Alkohol fördert allerdings nicht die Verdauung, sondern verzögert sie.

Kaffee entzieht dem Körper Wasser und macht süchtig!

Kaffee hat tatsächlich eine harntreibende Wirkung. Diese führt aber nicht zu einer nennenswerten Entwässerung oder wie oft befürchtet zu einer Art Austrocknung des Körpers. Da das Kaffeegetränk selbst zum Großteil aus Wasser besteht, sorgt es laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung für eine positive Flüssigkeitsbilanz. Trotzdem sollte man nicht mehr als vier Tassen pro Tag zu sich nehmen. Auch besteht kein Grund Kaffee als Suchtmittel zu bezeichnen. Koffein aktiviert nicht das Belohnungszentrum im Gehirn, führt aber bei Menschen mit extrem hohen Konsum bei Verzicht zu Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder innere Unruhe .

Schokolade macht glücklich!

Schokolade macht, dass wir uns wohler fühlen. Zum Teil liegt es an Inhaltsstoffen wie dem Hormon Phenylethylamin. Dieses Hormon zirkuliert beispielsweise auch im Blut, wenn wir frisch verliebt sind. Die Menge in der Schokolade ist aber recht gering. Vielmehr liegt die glücklichmachende Wirkung an der Tatsache, dass so gut wie jeder Schokolade mag und was wir mögen, weckt positive Gefühle. Dadurch reagiert auch das Belohnungssystem im Gehirn und schüttet das Glückshormon Dopamin aus.

Bei Bluthochdruck weniger Salz!

Obwohl es zahlreiche Studien gibt, sind sich die Wissenschaftler nicht einig, ob durch zu viel Salz der Blutdruck steigt und aus diesem Grund auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht ist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sagt nach Auswertung zahlreicher Studien, dass ein verringerter Salzkonsum eher ein Vorteil als ein Nachteil ist und befürwortet den Konsum von weniger Salz.

Ein Glas Rotwein am Tag ist gesund!

Es gibt zwar keinen wirklichen Beweis, dass das Trinken von einem Glas Rotwein pro Tag vor bestimmten Krankheiten schützt. Aber aufgrund der Inhaltsstoffe ist eine gesundheitsfördernde Wirkung durchaus erklärbar. Zum Beispiel stecken in der Schale der Trauben Substanzen, die die Blutfettwerte verbessern, Arterienverkalkung vorbeugen und damit das Herzinfarktrisiko senken.

Wer viel Bier trinkt bekommt einen Bierbauch!

Schön, wenn es so einfach wäre. Aber durch moderaten Konsum von Bier wird man nicht dick. Nur da gerade der typische Biertrinker eher ein geselliger Typ ist und in Gesellschaft gut und gerne isst, der schuldet seinen Bierbauch in erster Linie der höheren Gesamtenergieaufnahme.

Wer Steinobst isst und Wasser trinkt bekommt Bauchweh!

Ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Steinobst, wie Kirschen, und dem Trinken von Wasser und dem Auftreten von Bauchschmerzen konnte bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Eher besteht die Vermutung, dass das Bauchweh nach dem Verzehr von einer verhältnismäßig hohen Menge Fruchtzucker ursächlich ist.

Pilze darf man nicht aufwärmen!

Ähnlich dem Spinat oder anderen gekochten Speisen sollten Pilze nicht sehr lange im Warmen stehen. Es können sich giftige Stoffe entwickeln. Das Aufwärmen von Pilzgerichten ist allerdings absolut unbedenklich.

Dunkles Brot ist gesünder als helles Brot!

Helle Brote haben einen schlechten Ruf, da sie oft mit Weißbrot in einen Topf geworfen werden. Aber dunkel heißt nicht gleich Vollkorn und damit gesünder. Die Lebensmittelindustrie hat schnell entdeckt, dass der Verbraucher mit einem dunklem Brot ein vollwertiges und damit gesünderes Brot verbindet und dass dunkle Brote daher mehr Akzeptanz finden. Daher wird oft minderwertiges Brot mit Zuckercouleur eingefärbt.

Fingerweg von Eiern - sie erhöhen den Cholesterinspiegel!

Der Cholesteringehalt im Essen hat geringen Einfluss auf die Blutfettwerte. Tatsächlich ist es so, dass ein gesunder Mensch so viele Eier essen kann, wie er mag. Wer allerdings einen hohen Cholesterinspiegel hat und ihn senken möchte, sollte viel eher auf eine fettarme Ernährung achten und sich bewegen.

Margarine ist gesünder als Butter!

Wer auf den Verzehr natürlicher Lebensmittel wert legt, sollte Butter verwenden. Sie enthält neben den Vitaminen D, A, E und K viele verschiedene Fettsäuren, die bei moderatem Verzehr gut fürs Herz sind, indem sie den Anteil an herzschützendem Cholesterin im Körper verstärken.

Frisches Gemüse ist gesünder als Gemüse aus der Tiefkühltruhe!

Da das Gemüse aus dem Tiefkühlfach meist frisch vom Feld schockgefroren wurde, bleiben viele Vitamine erhalten, die licht-, luft- und wärmeempfindlich sind. Frisches Gemüse lagert nach langen Transportwegen Tage lang in Kisten und im Supermarktregal. Dadurch büßt es einen Großteil seines Vitamingehalts ein.

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Übersicht: Ernährung von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Dr. Claudia Batram

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Keine Quellenangaben