Naturkosmetik
Der Trend geht eindeutig ins „Grüne“: Bio- und Naturprodukte sind beliebter denn je, auch in der Kosmetik. Der Markt bietet unzählige Produkte an, die Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und bessere Gesundheit suggerieren. Es gibt unzählige Qualitätssiegel, die den Produkten eine ausgezeichnete Natürlichkeit zertifizieren wollen.
Doch schaut man hinter die Kulissen stellt man fest, dass es sich bei „Naturkosmetik“ in erster Linie um einen Marketingbegriff handelt, über den es keine klare regulatorische Definition gibt.
Naturkosmetik: Inhaltsverzeichnis
Welche Abgrenzungen gibt es zwischen natürlicher und konventioneller Kosmetik?
Konventionelle Kosmetik setzt teilweise Rohstoffe ein, von denen in höherer Konzentration Nebenwirkungen zu erwarten sind. Kritiker merken an: „Die Dosis macht das Gift“. In der Summe der verwendeten kosmetischen Mittel des Verbrauchers werden entsprechend negative Wirkungen befürchtet. Die Naturkosmetik verzichtet auf diese kritisch hinterfragten Rohstoffe, sodass hier ein Vorteil zu sehen ist. Allerdings werden die eingesetzten Pflanzenextrakte in der Naturkosmetik vor allem von Dermatologen und Toxikologen kritisch beäugt. Denn die Inhaltsstoffmuster der Extrakte sind zum einen häufig nicht bekannt, und zum anderen enthalten die Extrakte viele ätherische Öle. Diese spielen vor allem bei empfindlicher oder erkrankter Haut eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Allergien oder der Verschlechterung des Hautzustandes. Da nicht alle Produktgruppen ausschließlich aus Naturstoffen hergestellt werden können, ist die Produktpalette bei der Naturkosmetik eher eingeschränkt. Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor höher als 20, dekorative Kosmetik oder bestimmte Haarfärbemittel sucht man dort vergeblich.
Einige Hersteller von Naturkosmetik versuchen sich von der konventionellen Kosmetik abzugrenzen, indem sie damit werben, auf Tierversuche zu verzichten. Obwohl aufgrund der EU-Kosmetikverordnung Tierversuche am Endprodukt für alle Hersteller kosmetischer Mittel in der EU verboten sind, können Inhaltsstoffe in Tierversuchen getestet worden sein. Nur wenige Firmen geben zu, dass sie Tierversuche durchführen. Manche umschiffen das Thema und geben keine genauen Informationen.
Qualitätssiegel als Orientierung im Naturkosmetik-Dschungel?
Große Verbände und Kosmetikhersteller geben sich alle Mühe, Klarheit in den Naturkosmetik-Dschungel zu bringen. Dazu haben sie unabhängig voneinander verschiedene Qualitätssiegel erstellt. Diese sind allerdings nicht einheitlich, sondern sie verfügen über verschiedene Kriterien für Naturkosmetik, die unterschiedlichsten Verbraucheransprüche bedienen. Ihr kleinster gemeinsamer Nenner ist die Verwendung von Substanzen, die ursprünglich aus der Natur kommen. Daher dürfen Öle, Fette und Wachse nur aus pflanzlichen, mineralischen oder, mit Ausnahmen, tierischen Rohstoffen (z.B. Milch) stammen. Synthetische Duftstoffe werden nicht eingesetzt, für einen schönen Duft sorgen ätherische Öle aus Pflanzenextrakten. Rohstoffe auf Erdölbasis wie Silikonöle oder Paraffine oder synthetische Farbstoffe sind ebenfalls tabu. In welcher Einsatzkonzentration die einzelnen „natürlichen“ Rohstoffe eingesetzt werden dürfen, oder wie hoch der Anteil an chemisch veränderten Naturstoffen sein darf, ist dagegen nicht einheitlich festgelegt.
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Medizinisches Review:
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