Cantharidenpflaster

Cantharidenpflaster

Das Cantharidenpflaster zählt zu den klassischen Ausleitverfahren der Naturheilkunde. Der Wirkstoff ist das Gift der spanischen Fliege (Cantharis vesicatoria). Getrocknet und gemahlen wird aus Ihnen eine Salbe gewonnen, die auf ein Pflaster gestrichen die Durchblutung und den Fluss der Lymphe anregen sollen.

Durch die entstehende Lymphblase (weißer Aderlass) können dem Körper Gifte und Schlacken entzogen werden, mit dem Ziel Schmerzen und Durchblutungsstörungen zu reduzieren und den Stoffwechsel anzuregen.

Cantharidenpflaster: Inhaltsverzeichnis

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Vorgehen / Durchführung / Anleitung

Das vorbereitete Pflaster kann in Apotheken bezogen werden, und sollte aufgrund der giftigen Wirkung nur unter therapeutischer Aufsicht angewendet werden. Es wird auf die gereinigte Haut aufgebracht und verbleibt dort für acht bis sechzehn Stunden bis sich in gewünschter Größe eine mit eingedickter Lymphe gefüllte Blase gebildet hat. Anschließend wird es vorsichtig entfernt, sodass die Blase nicht verletzt wird. Die Blasenbildung gleicht einer leichten Verbrennung der Haut, weshalb Vorgang wenig schmerzhaft sein kann. Durch die Aufweitung der Blutgefäße findet an der betroffenen Hautstelle nun ein erhöhter Stoffwechsel statt. Der Körper greift regulierend in diese Irritation ein, und so können schmerzhafte Zustände durch die Selbstheilungskräfte reduziert werden. Die Blase heilt, in der Regel ohne Narben, in einem Zeitraum von höchstens zwei Wochen, unter Schorfbildung, ab. In wenigen Fällen können Farbveränderungen der Haut zurück bleiben. Um den Körper noch intensiver in der Heilung zu unterstützen, kann der Blaseninhalt entnommen, und in den Gesäßmuskel injiziert werden.

Anwendungsgebiete

Das Cantharidenpflaster kann bei Entzündungen aller Art, zum Beispiel des Bewegungsaparates wie Arthrose (Gelenksdegeneration), Rheumatischen Erkrankungen, Arthritis (Gelenksentzündung), und Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) eingesetzt werden. Chronische Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Ischialgien (Schmerzen vom Ischiasnerv kommend), Kieferproblemen sowie Verspannungen des Nacken können Erleichterung finden.

Ebenso kann es die Durchblutung der Ohren (Tinnitus, Mittelohrentzündung), des Halses (Lungenentzündung, Bronchitis, Halsentzündungen) positiv beeinflussen und regulierend auf das Herz-, Kreislaufsystem (Bluthochdruck, Angina pectoris), bei Gicht, bei Migräne und allgemeinen Kopfschmerzen wirken. Hautprobleme wie Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) können reduziert und Immunschwächen ausgeglichen werden. Empfindungsstörungen (Neuralgien, Parästhesien), Depressionen, Schlafstörungen und Unruhezustände können behandelt und die Energie gesteigert werden. Als Begleittherapie kann das Cantharidenpflaster bei Multipler Sklerose und anderen Autoimmunkrankheiten eingesetzt werden.

Risiken und Folgen von Cantharidenpflaster

Die Blasenbildung kann schmerzhaft sein, weshalb unbedingt die Größe des Pflasters beachtet werden sollte. Da sich eine offene Wunde bilden kann, muss die Haut hygienisch abgedeckt und keimfrei gehalten werden, da sich sonst unerwünschte Entzündungen bilden können. Bei hautsensiblen Patienten (blonde oder rote Haare), kann die Blasenbildung schon eher eintreten, weshalb die Einwirkzeit eher kürzer ist.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Ulrike Bellstedt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Ausleitverfahren- Elsevier- Verlag