Aderlass

Aderlass

Der Aderlass (Phlebotomie) gehört zu den klassischen blutentziehenden Verfahren bei welchem dem Patienten abhängig vom Beschwerdebild eine bestimmte Menge Blut entnommen wird. Dabei soll der Körper entgiftet, und mit dem Ziel die Sauerstoffversorgung zu verbessern, bei seiner Selbstheilung unterstützt werden.

In diesem Artikel erklären wir das Vorgehen, die Anwendungsgebiete und die Risiken von Aderlass. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Aderlass: Inhaltsverzeichnis

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Vorgehen / Durchführung / Anleitung

Für den Aderlass wird aus einer großen Vene, meist in der Ellenbeuge, mit einer Spritze Blut entnommen.

Bei einem kleinen Aderlass werden dem Körper bis zu 150ml Blut entzogen. So soll dem Körper ein Signal gesetzt werden von sich aus Bildung von neuem Blut anzuregen, und Körper und Geist neu zu beleben. Hingegen dazu, kann die Menge beim großen Aderlass mit 350ml bis 500ml deutlich mehr betragen. Das entspricht im etwa der Menge, wie sie auch beim Blutspenden entnommen wird.

Bei einem Mikroaderlass wird nach reichlicher Desinfektion das betroffene Areal mit einer Lanzette mehrfach angestochen bis etwa 1ml bis 5 ml Blut ausgetreten sind.

Neben den klassischen, wird dem weißen Aderlass ebenfalls eine heilende Wirkung nachgesagt. Dazu wird mithilfe eines Cantharidenpflasters eine Lymphblase erzeugt mit welcher dem Körper Toxine und Stoffwechselschlacken entzogen werden sollen.

Anwendungsgebiete

Der kleine Aderlass kann bei Krampfadern, Immunschwäche, Allergien, chronischen Erkrankungen aller Art, Kopfschmerzen, Migräne, oder auch allgemeiner Kraftlosigkeit wie sie häufig bei Depressionen vorkommen kann, angewendet werden. Eingesetzt bei Stoffwechselerkrankungen wie Gicht und Übergewicht, Bluthochdruck, Migräne oder Erkrankungen mit einem zu hohen Anteil an roten Blutkörperchen (Polycythaemia vera; Hämochromatose), kann ein großer Aderlass unterstützend wirken. So kann das Blut verdünnt und die Fließeigenschaften verbessert werden. In Folge dessen sollen die Mikrozirkulation in den Gefäßen gesteigert, die Sauerstoffversorgung der Zellen verbessert, und der Körper entlastet werden.

Bei Besenreißern, lokale Stauungen oder auch zur Ausleitung von Giften kann ein Mikroaderlass gemacht werden. Ein weiteres Ziel kann das lokale Anregen des Zellstoffwechsels sein, was zu Erneuerungen der Haut- und Gewebsstrukturen führen kann.

Mit Hilfe eines Cantharidenpflasters können unter anderem Rücken- und Gelenksleiden, Wechseljahrsbeschwerden, Mittelohrentzündungen, schlecht verheilte Narben, Angina und Trigeminusneuralgien (Reizung des fünften Hirnnervs), verbessert und zur Heilung angeregt werden.

Risiken und Folgen von Aderlass

Heute spielt der Aderlass noch in der Naturheilkunde als ausleitendes Verfahren eine Rolle. Einst als Allheilmittel genutzt ist er nicht für jeden geeignet. Bei Kindern oder sehr alten Menschen ist der Aderlass zu vermeiden da die Blutentnahme kurzfristig eine hohe Belastung für den Körper darstellen kann. Auch bei Herzerkrankungen; Herzrhythmusstörungen, sehr niedrigem Blutdruck, akuten Infektionen, akutem Durchfall und dehydrierten Patienten sollte auf Aderlässe verzichtet werden.

Bei einem Cantharidenpflaster gleicht die entstandene Lymphblase einer Verbrennung und kann demnach sehr schmerzhaft sein, weshalb der Einsatz sehr sorgfältig überwacht werden sollte.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Ulrike Bellstedt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Ausleitverfahren Elsevier Verlag