Windpocken

Synonyme: Humanes-Herpes-Virus-3, Varizella-Zoster-Virus, Varizellen, Wasserpocken, Windblattern
Windpocken, Humanes-Herpes-Virus-3, Varizella-Zoster-Virus, Varizellen, Wasserpocken, Windblattern

Die Windpocken zählen zu den durch Viren verursachten Kinderkrankheiten, können bei nicht-geimpften Menschen aber in jedem Alter auftreten. Das für die Erkrankung verantwortliche Varizella-Zoster-Virus gehört zu der Gruppe der DNA-Viren und verursacht ebenfalls das Krankheitsbild der Gürtelrose (Herpes zoster). Windpocken gelten als extrem ansteckend und werden durch direkten Kontakt und Tröpfcheninfektion übertragen. Der mit der Erkrankung einhergehende Hautausschlag ist ausgesprochen typisch und wird von einem Nebeneinander von rötlichen Flecken, klaren und eitrigen Bläschen sowie verkrusteten Hautstellen über den gesamten Körper dominiert.

Nach 7–10 Tagen heilen die Hautveränderungen ab und der Infekt ist überstanden.1 Folgeschäden treten dabei in aller Regel nicht auf, sodass die symptomatische Therapie, das heißt die einfache Linderung der Beschwerden, für gewöhnlich vollkommen ausreicht. Das wirksamste Mittel zur Bekämpfung stellt jedoch die Varizellen-Impfung im Kleinkindalter dar, die den Ausbruch der Windpocken entweder komplett verhindert oder zumindest den Krankheitsverlauf im Ansteckungsfalle erheblich abmildert.

Windpocken: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Windpocken

Eine Besonderheit des Varizella-Zoster-Virus ist, dass es sich nach einer Infektion in bestimmten Zellen des Nervensystems vor dem Immunsystem verstecken und später zu einem erneuten Ausbruch, meist in Form der Gürtelrose, führen kann. Viele Menschen sind daher ohne ihr Wissen Träger des Virus. Die Übertragung kommt durch den Kontakt mit virushaltigen Flüssigkeiten wie dem Inhalt der Hautbläschen oder Speicheltröpfchen zustande und geschieht meist im familiären Umfeld oder in kindlichen Einrichtungen wie Kindergärten. Die Windpocken sind ausgesprochen ansteckend, sodass Kinder und Erwachsene, die weder geimpft sind noch die Erkrankung bereits durchgemacht haben, bei Kontakt mit Infizierten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls erkranken werden.

Symptome und Anzeichen

Die Windpocken betreffen in den meisten Fällen Kinder zwischen 4 und 8 Jahren, bis zum 10. Lebensjahr haben 90% der Kinder Kontakt mit dem Virus gehabt.1
Typischerweise kommt es in den Wintermonaten oder im Frühling zu einer Häufung der Erkrankung. Der Erkrankung bricht 8–21 Tage nach Infektion aus, jedoch sind die Kinder bereits 2 Tage vor dem Auftreten von Hauterscheinungen ansteckend.1 Der Ausschlag beginnt am Rumpf und breitet sich über Kopfhaut, Gesicht und Extremitäten auf den gesamten Körper aus. Aufgrund des gleichzeitigen Nebeneinanders von roten Flecken, Bläschen und Hautverkrustungen wird für die Beschreibung des Ausschlags oft der Begriff des „Sternenhimmels“ verwendet. Besonders quälend für die Patienten ist der ausgeprägte Juckreiz, der durch intensives Kratzen zu Komplikationen wie Narbenbildung und zusätzliche Infektion mit Bakterien führen kann. Neben dem Hautausschlag kann es zu Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen kommen, nach 7–10 Tagen heilt die Erkrankung in aller Regel ohne Folgeschäden ab.1

Diagnose

Die Windpocken sind eine sogenannte „Blickdiagnose“, das heißt, sie kann sich anhand des typischen Erscheinungsbildes und Verlaufs sicher diagnostizieren lassen, weiterführende Tests wie Laboruntersuchungen sind nur selten notwendig.

Differentialdiagnose

Selbstverständlich müssen die Windpocken von anderen Kinderkrankheiten mit Hautausschlag wie Masern, Röteln und Scharlach abgegrenzt werden. Diese gehen jedoch im Gegensatz zu den Windpocken nicht mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen einher.

Therapie und Behandlung

Aufgrund des meist gutartigen Verlaufs der Windpocken reicht zur Behandlung die Linderung der Beschwerden aus. Dabei steht der Juckreiz im Vordergrund, der mit Pudern oder Lösungen wie zum Beispiel Zinkmixturen bekämpft werden kann. Bettruhe und Wadenwickel kommen bei Fieber zum Einsatz. Um Komplikationen durch das Aufkratzen der Haut zu verhindern, sollten die Fingernägel des Kindes möglichst kurz geschnitten werden. Der sicherste Weg, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern, ist die Impfung, die nach Empfehlung des Robert-Koch-Institutes bei allen Kindern im Alter von 11–23 Monaten durchgeführt werden sollte.2

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Quellen/Redaktion

Autor:

Andreas Wolter

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

1AllEx – Korrigierte elektronische Version Stand 07.10.2013. 1. Auflage 2012. Georg Thieme Verlag, Stuttgart

MSD Manual. 6. deutsche Auflage 2000. Urban&Fischer Verlag, München/Jena

2Robert-Koch-Institut.