Seborrhoisches Ekzem

Synonyme: Erythrodermia desquamativa Leiner, Morbus Unna, Seborrheic Eczema, Seborrhoische Dermatitis
Seborrhoisches Ekzem, Erythrodermia desquamativa Leiner, Morbus Unna, Seborrheic Eczema, Seborrhoische Dermatitis

Beim seborrhoischen Ekzem handelt es sich um eine nicht ansteckende Entzündungsreaktion der Haut (Ekzem), welche chronisch oder mäßig schnell wiederkehrend (subakut-rezidivierend) auftreten kann. Es betrifft die Bereiche in denen Talgdrüsen vorkommen wie beispielsweise das Gesicht, den Genitalbereich oder die behaarte Kopfhaut. Eine vermehrte Aktivität dieser Drüsen wird als seborrhoisch bezeichnet wodurch sich der Name der Erkrankung erklären lässt.

Sie tritt häufig im Säuglingsalter (im 2. Lebensmonat als Erythrodermia desquamativa Leiner) oder bei Erwachsenen bis zum 3. – 4. Lebensjahrzehnt auf wobei Männer häufiger als Frauen betroffen sind. Das seborrhoische Ekzem gilt als ein Hauptgrund für Schuppen bei Erwachsenen.

Seborrhoisches Ekzem: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Seborrhoisches Ekzem

Die Ursache für das Auftreten des seborrhoischen Ekzems ist nicht eindeutig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass ein Zusammenhang mit einer Infektion des Harrwurzelbereiches (Follikel) durch den Pilz Malassezia furfur besteht. Weiterhin werden eine erhöhte Talgdrüsenaktivität sowie hormonelle Faktoren als mögliche Ursachen der Erkrankung vermutet.

Symptome und Anzeichen

Als typisches Symptom kann eine symmetrische, scharf begrenzte gelblich-fettige Schuppung der Haut in den betroffenen Arealen auftreten. Hierbei können oftmals die behaarte Kopfhaut sowie die Mimikfalten entlang der Nasenflügel betroffen sein. Seltener können auch das Brustbein oder der Bereich zwischen den Schulterblättern die Schuppung aufweisen. Zusätzlich zur Schuppung können gelblich schimmernde Herde auftreten. Unter der gelblichen Verfärbung kann eine starke Rötung der Haut sichtbar sein. Die Bereiche der Herde und Schuppen werden wegen ihres Aussehens auch als „Salzflecken“ bezeichnet. Häufig kann die Erkrankung mit starkem Juckreiz einhergehen.

Wenn die Krankheit bei Säuglingen auftritt kann es ebenfalls zur Schuppung kommen. Diese sieht ähnlich wie oben beschrieben aus und betrifft häufig die Kopfhaut. Es kann aber auch der Windelbereich oder in selteneren Fällen der gesamte Körper betroffen sein.

Diagnose

Die Diagnostik kann durch eine Sichtuntersuchung durch den Hautarzt erfolgen. Bei Auftreten der typischen Hautverfärbung beziehungsweise Rötung kann er den Verdacht auf ein seborrhoisches Ekzem erhärten.

Zusätzlich kann eine Untersuchung von Hautschuppen unter Mikroskop oder auch eine tiefere Gewebeprobe hilfreich sein um mögliche Gewebeveränderungen nachzuweisen.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostische kommen andere Hauterkrankungen wie ein atopisches Ekzem, Schuppenflechte, Allergien oder eine Kleienpilzflechte in Betracht.

Therapie und Behandlung

Die Therapie kann über die lokale Anwendung von pilzhemmenden Mitteln erfolgen, je nach Schwere der Entzündung auch zunächst mit kortisonhaltigen Mitteln. Sie können nach Ort des Auftretens in Form von Lösungen, Shampoos, Cremes oder Salben verabreicht werden. Falls die Erkrankung nur an der Kopfhaut vorliegt werden selenhaltige Shampoos angewendet um das Pilzwachstum einzudämmen.

Bei Vorliegen der Erkrankung im Säuglingsalter werden oft keine Medikamente verabreicht da die Erkrankung nach einigen Monaten von alleine abheilt.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage