Heroinsucht
Die Heroinsucht zählt zu der Substanzabhängigkeit und wird definiert als das psychische und körperliche Verlangen Heroin zu konsumieren.
Heroin stellt dabei ein illegales und höchst süchtig machendes Rauschgift dar, wobei ein langjähriger Konsum diverse gesundheitliche und soziale Folgen mit sich bringt.
In diesem Artikel erklären wir die Ursachen, Symptome, Anzeichen, Diagnose, Therapie und Behandlung von Heroinsucht. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.
Heroinsucht: Inhaltsverzeichnis
Ursachen Heroinsucht
Heroin gehört zu den starken Opiaten und wird durch sein großes Abhängigkeitspotential als besonders gefährliches Rauschgift eingestuft. Das weiße Pulver kann entweder geraucht, geschnupft, inhaliert oder in die Vene gespritzt werden. Nach der Aufnahme in die Blutbahn gelangt es binnen weniger Sekunden in hoher Konzentration in das Gehirn. Dort befinden sich bestimmte Rezeptoren (Opioidrezeptoren), an welche Heroin bindet und seine rauschartige Wirkung entfaltet. Neben einem stark schmerzhemmenden (analgetischen), betäubenden Effekt ruft es ausgeprägte Glücks-und Wohlgefühle hervor. Darüber hinaus sorgt es für einen entspannenden und beruhigenden Zustand, lindert Angstzustände und senkt die geistige Aktivität. Zudem nehmen Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz ab. Der Körper gewöhnt sich sehr schnell an diese schmerzhemmenden und glücksgefühlauslösenden Effekte, welches als körperliche Abhängigkeit bezeichnet wird. Sobald die Substanz nicht mehr konsumiert wird treten typische Entzugserscheinungen auf. Darüber hinaus geht die Einnahme von Heroin mit einer starken Toleranzentwicklung einher. Hierbei bedeutet Toleranzentwicklung, dass eine höhere Menge an Heroin benötigt wird um einen gleichbleibenden Effekt im Körper zu erzeugen. Die psychische Abhängigkeit beziehungsweise das Verlangen oder auch Craving nach Heroin kann schnell vom Betroffenen nicht mehr kontrolliert werden.
Symptome und Anzeichen
Generell kann sich die Heroinabhängigkeit im Auftreten von Entzugserscheinungen äußern. Hierbei können typische Entzugssymptome wie Schweißausbrüche, Angst und Unruhe, Schwindel, Schlafstörungen, Erbrechen, Anstieg von Herzfrequenz und Körpertemperatur sowie starke Schmerzen in Bauch, Beinen und Armen auftreten.
Diagnose
Eine Heroinsucht lässt sich durch die Befragung des Patienten nach Dauer und Menge des Heroinkonsums sowie nach dem Auftreten von Entzugssymptomen erschließen. Darüber hinaus sollten eine gründliche körperliche Untersuchung und eine ausführliche Befragung nach der aktuellen Lebenssituation sowie dem sozialem Umfeld erfolgen, da eine jahrelange Heroineinnahme in vielerlei Hinsicht gesundheitliche und soziale Auswirkungen zur Folge hat. Beispielsweise können Leberschäden, Abszesse, Herzentzündungen, Karies, Atemwegserkrankungen und Potenzstörungen auftreten. Darüber hinaus kann es durch verunreinigte Spritzen zur Übertragung von HIV, Hepatitis B oder C kommen. Oftmals kommt es zu einer Persönlichkeitsveränderung oder gesellschaftlicher Isolation. Der Heroinsüchtige kann durch aufkommende Geldprobleme aufgrund des steigenden Heroinbedarfs in die Kriminalität abrutschen.
Differentialdiagnose
Für eine Heroinsucht können die gleichen Voraussetzungen wie für andere Rauschmittelabhängigkeiten gelten.
Therapie und Behandlung
Die Heroinsucht sollte wegen der äußert starken psychischen und körperlichen Abhängigkeitskomponente immer mit professioneller medizinischer Hilfe behandelt werden. Es empfiehlt sich dabei eine Drogenberatungsstelle aufzusuchen. In der Regel findet zu Beginn der Therapie eine Entgiftung unter stationären Bedingungen im Krankenhaus statt. Im Anschluss wird in den meisten Fällen eine Entwöhnungsbehandlung durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine Ersatztherapie (Substitutionstherapie) mit Methadon, einer dem Heroin ähnlichen Substanz. Im Gegensatz dazu erzeugt Methadon nicht den typischen Heroinkick und weist außerdem geringere Nebenwirkungen auf, sodass es über Jahre eingenommen werden kann.
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Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Herold, G. Innere Medizin 2012; Reuter, P. Klinisches Wörterbuch Springer 2007/2008