Dyspnoe (Atemnot)
Dyspnoe bezeichnet das subjektive Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Äußerliche Zeichen können eine hohe Atemfrequenz oder eine angestrengte, tiefe Atmung sein. Die Ursachen sind vielfältig und können unterschiedliche Organe betreffen, wie die Lunge und Atemwege, das Herz-Kreislaufsystem, oder die Blutbildung.
Die Sauerstoffsättigung im Körper kann gemessen werden und bei zu niedrigen Werten eine Sauerstofftherapie notwendig werden. Die Diagnostik umfasst eine eingehende körperliche Untersuchung, Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen, Lungenfunktionstests und die Bestimmung verschiedener Laborparameter. Die Therapie richtet sich nach der Ursache.
Dyspnoe (Atemnot): Inhaltsverzeichnis
Ursachen Dyspnoe (Atemnot)
Bei den Ursachen kann man zwischen Problemen im Atmungssystem, im Herz-Kreislaufsystem und in den blutbildenden Organen unterscheiden. Unter Erkrankungen des Atmungssystems fallen Lungenerkrankungen wie Lungenentzündung, Lungenkrebs oder Lungeninfarkt, die den Gasaustausch stören. Störungen der Atemwege, wie beispielsweise Asthma verengen diese, so dass weniger Luft strömen kann. Störungen im Gehirn, können den Atemantrieb beeinflussen, zum Beispiel eine Gehirnentzündung (Enzephalitis). Rippenfrakturen und Zwerchfellerkrankungen können die Atmung behindern. Bei einem sogenannten Pneumothorax dringt Luft in den Spalt zwischen Lunge und Lungenfell ein und lässt die Lunge zusammenfallen. Bei einem Pleuraerguss gelangt Flüssigkeit in den Raum zwischen Lunge und Lungenfell, woraus ein Druck auf der Lunge resultiert, der die Atmung und den Sauerstoffaustausch behindert.
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems können eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sein, die wiederum vielfältige Ursachen haben kann, am häufigsten hohen Blutdruck, Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt. Durch das schwächer schlagende Herz wird der Blutkreislauf der Lunge und des Körpers behindert, wodurch es zu einem Stau des Blutes und einer Sauerstoffunterversorgung kommt.
Sind die blutbildenden Organe betroffen, kann eine Blutarmut (Anämie) resultieren.
Diagnose
Die körperliche Untersuchung mit Abhören von Lunge und Herz kann Hinweise auf die Ursache geben. Sind die Atemwege betroffen, ist häufig ein Atemgeräusch beim Ein- oder Ausatmen zu hören (sogenannter Stridor). Ist beim Abhören nichts zu hören, ist dies ein Hinweis auf einen Pneumothorax oder einen Pleuraerguss. Bei einer Herzschwäche oder Lungenentzündung sind über der Lunge Rasselgeräusche zu hören. Ein Röntgenbild kann Aufschluss über mögliche Herz- und Lungenerkrankungen geben. Mit einer Ultraschalluntersuchung des Herzens kann eine Herzschwäche diagnostiziert werden. Mit einer Bronchoskopie können die Atemwege inspiziert werden. Es gibt verschiedene Lungenfunktionstest, wie zum Beispiel die sogenannte Spirometrie, bei der die Ein- und Ausatmung genau untersucht wird. Die Sauerstoffsättigung kann bestimmt werden, verschiedene Laborparameter können Aufschluss über die Sauerstoffversorgung im Körper geben.
Therapie und Behandlung - Was tun?
Ist die Sauerstoffkonzentration im Körper vermindert, kann eine Sauerstofftherapie erfolgen. Ansonsten richtet sich die Therapie nach der Ursache. Zum Beispiel wird bei Asthma eine medikamentöse Therapie begonnen, um die Atemwege zu erweitern, bei einer Lungenentzündung wird antibiotisch behandelt, verlegt ein Tumor die Atemwege, kann eine Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung notwendig werden.
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Übersicht: Alle Symptome von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Herold G. Innere Medizin. Köln; 2011: 319.