Malaria
Die Krankheit Malaria wird von Protozoen (Einzeller) der Gattung Plasmodium ausgelöst. Dieser Erreger gelangt durch einen Stich der Anopheles-Mücke in den Körper des Menschen. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Plasmodium durchläuft sowohl in der Mücke als auch im Menschen verschiedene Entwicklungszyklen und kann dabei einen Malariaanfall auslösen. Es gibt unterschiedliche Plasmodium-Arten, die verschiedene Formen der Malaria hervorrufen können. Malaria tropica wird von Plasmodium falciparum hervorgerufen, Die Arten Plasmodium vivax und Plasmodium ovale verursachen die Malaria tertiana, Plasmodium malariae ist für das Auftreten der Form Malaria quartana verantwortlich und Plasmodium knowlesi ruft die sogenannte Malaria knowlese hervor. In den meisten Fällen liegt eine Infektion mit Plasmodium falciparum vor.
Die Krankheit tritt in den tropischen und subtropischen Regionen auf, vor allem in Afrika, Asien und Südamerika. Tritt Malaria in Deutschland auf, handelt es sich ausschließlich um importierte Fälle aus den genannten Regionen.
Die Inkubationszeit ist abhängig vom Erregertyp. Sie liegt zwischen sieben und dreißig Tagen.
Malaria: Inhaltsverzeichnis
Ursachen Malaria
Der Malariaerreger Plasmodium durchläuft verschieden Entwicklungsstadien in der Mücke der Gattung Anopheles. Durch einen Stich der Anopheles-Mücke gelangt der Erreger in Form von sogenannten Plasmodiensichelkeimen (Sporozoiten) über die Blutbahn in die Leber des Menschen. Plasmodium kann dann in einen Ruhezustand eintreten oder es setzt eine Phase von Wachstum und Vermehrung ein. In diesem Fall spricht man von dem Schizontenstadium. Der Erreger teilt sich in mehrere kleine Zellen (Merozoiten), die rote Blutkörperchen (Erythrozyten) infizieren können und dort die gleichen Phasen wie in der Leber durchlaufen. Der typische Malarianfall wird während dieser Phase ausgelöst. Allerdings werden in den roten Blutzellen nicht nur neue Plasmodium-Zellen gebildet, sondern auch sogenannte Gametocyten, die wiederum die Anopheles-Mücke infizieren können. Dort reifen sie zu Geschlechtszellen (Gameten) heran, die neue Sporozoiten hervorbringen können. Der Zyklus beginnt von vorne.
Die Ruhephase des Erregers in der Leber kann über mehrere Jahre andauern. Durch äußere Einflüsse kann Plasmodium aus dieser Phase in das Schizontenstadium eintreten, so dass es zu einem Rückfall kommen kann.
Symptome und Anzeichen
Hohes Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und starke Kopfschmerzen sind Symptome, die bei einer Malaria Erkrankung auftreten können. Diese Beschwerden treten in Schüben auf. Der Grund für das periodische Auftreten ist der Umstand, dass die Symptome durch Vermehrung und Wachstum von Plasmodium in den roten Blutkörperchen ausgelöst werden. Werden die Erythrocyten durch die Freisetzung der neuen Plasmodium Zellen zerstört, kommt es zu einem neuen Schub. Durch die Zerstörung der Blutkörperchen tritt in Folge einer Malaria Erkrankung häufig auch eine Blutarmut (Anämie) und eine vergrößerte Milz auf. Die Ausprägung der Symptomatik kann unterschiedlich stark sein und ist abhängig von der Art des Erregers.
Diagnose
Die gesicherte Diagnose der Krankheit Malaria erfolgt durch den Nachweis des Erregers Plasmodium. Dies kann mikroskopisch, durch einen Nachweis der für den Erreger typischen Antigene oder molekularbiologisch mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) erfolgen. Durch die beiden letzten Methoden kann auch die genaue Plasmodium Art bestimmt werden.
Differentialdiagnose
Die bei einer Malaria Erkrankung zuerst auftretenden Symptome sind unspezifisch. Deshalb können alle unklaren, fieberhaften Erkrankungen in Betracht gezogen werden. Aus diesem Grund sollte auf jeden Fall ein möglicher Aufenthalt in einem Malaria-Gebiet während der Diagnostik abgeklärt werden.
Therapie und Behandlung
Die Behandlung erfolgt medikamentös mit Mitteln auf Basis von Chinin. Ist die genaue Plasmodium-Art bekannt, können spezifische Medikamente gegen den Erreger zum Einsatz kommen.
Ein Impfstoff gegen Plasmodium ist nicht vorhanden. Am besten geschützt vor einer Infektion mit Malaria ist man durch die Vermeidung von Insektenstichen und die Eindämmung der Anopheles-Mücken Population. Die vorbeugende Einnahme von Malaria-Medikamenten ist möglich. Diese Chemoprophylaxe führt in der Regel aber nicht zu einer Immunität sondern nur zu einer längeren Inkubationszeit oder zu einem abgeschwächten Verlauf der Krankheit.
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Übersicht: Alle Krankheiten von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Storch, Welsch; Kurzes Lehrbuch der Zoologie; Gustav Fischer Verlag; 7.Auflage 1994