Cholesterin

Cholesterin

Cholesterin (Synonym Cholesterol) ist ein nicht essentieller, körpereigener Fettbegleitstoff, der ausschließlich in tierischen Zellen vorhanden ist. Der menschliche Körper produziert selbst täglich 1-2 g Cholesterin, 250-500 mg kann der Körper aus der Nahrung aufnehmen. Das entspricht einer Cholesterinaufnahme von 30-60 %.

Die Hauptbildungsorte sind die Leber, der Darm und die Haut. Chemisch gesehen ist Cholesterin ein Sterin und wird den Lipiden zugeordnet.

In diesem Artikel erklären wir Funktion und Stoffwechsel, Tagesbedarf und Normwerte, Lebensmittelquellen, Beeinflussung des Cholesterinspiegels und Maßnahmen bei erhöhten Cholesterinwerten von Cholesterin. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Cholesterin: Inhaltsverzeichnis

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Funktion und Stoffwechsel

Jede Zelle des Körpers wird umgeben von einer Schicht aus wasserunlöslichen Substanzen (Lipiddoppelschicht = Biomembran). Cholesterin ist ein fundamentaler Bestandteil dieser Biomembran und ist somit für den Transport von Stoffen und die Kommunikation zwischen Zellen verantwortlich. Neben dieser Aufgabe erfüllt Cholesterin die Rolle als Vorstufe verschiedener Stoffe im Körper. Hormone wie Testosteron und Kortisol, aber auch die Bildung von Vitamin D und der Gallensäuren, erfordern das Vorhandensein dieser lebensnotwendigen Substanz als Ausgangsstoff. So ist dieser Naturstoff ein wesentlicher Bestandteil zellulärer Strukturen und die Voraussetzung für zahlreiche weiterführende Funktionen des Körpers. Dazu zählen die geschlechtsspezifische Entwicklung beim Mann (Testosteron), die Energiebereitstellung in Stresssituationen (Kortisol), der Knochenstoffwechsel und die Vorbeugung von Krebs (Vitamin D), sowie die Fettaufnahme aus dem Darm (Gallensäuren). Fette, die über die Nahrung in den Körper gelangen, werden im Darm und anschließend in der Leber in sogenannte Lipoproteine gepackt und über das Blut zu den verschiedenen Zellen transportiert. Die Lipoproteine setzen sich aus Fetten (Lipo-) und Eiweißen (Proteine) zusammen, enthalten ebenfalls Cholesterin und werden klassisch unterteilt in das „gute“ (HDL) und „schlechte“ Cholesterin (LDL). Während das „schlechte“ Cholesterin (LDL) dafür verantwortlich ist, die Fette von der Leber zu den Zellen zu transportieren, bringt das „gute“ HDL-Cholesterin sie für weitere Stoffwechselvorgänge (zum Beispiel für die Bildung von Gallensäuren) zurück zur Leber und entfernt so das überschüssige Cholesterin aus den Zellen und Gefäßwänden.

Tagesbedarf und Normwerte

Der Tagesbedarf von Cholesterin liegt bei 1 g. Da der Körper in der Lage ist, Cholesterin selbst herzustellen, sollte die tägliche Nahrungsaufnahme nicht über 300 mg sein. Mit einer Leberwurststulle zum Frühstück und einem Huhn (mit Haut) zum Mittagessen kann dieser Richtwert bereits erreicht werden. Um den eigenen Cholesterinspiegel zu bestimmen, können die Blutfettwerte, insbesondere das HDL- und LDL-Cholesterin, gemessen und beurteilt werden. Da sich in Abhängigkeit zusätzlicher Risikofaktoren (zum Beispiel Bluthochdruck, Übergewicht) die Normwerte unterscheiden können, sollten die Blutfettwerte individuell bewertet werden. Bei Frauen wird ein HDL-Wert über 40 mg/dl angestrebt, bei Männern ein Wert über 35 mg/dl. Das LDL-Cholesterin sollte unter 130 mg/dl liegen. Ist der LDL-Wert über der „Norm“, kann dies durch einen höheren HDL-Wert kompensiert werden, sodass stets das Verhältnis beider Werte berücksichtigt werden sollte. Der Gesamtcholesteringehalt berechnet sich aus dem HDL- und LDL- Cholesterin und sollte unter 200 mg/dl sein.

Lebensmittelquellen

Cholesterin ist ein natürlicher Stoff tierischer Zellen. Während pflanzliche Lebensmittel kein Cholesterin enthalten, sind besonders fetthaltige, tierische Produkte cholesterinreich. Dazu zählen zum Beispiel Fleisch- und Wurstwaren (Salami, Leberwurst), Innereien (Leber), Eier, Krusten- und Weichtiere (Krabben, Shrimps), Milchprodukte wie Crème fraîche, Käse und Butter. Je höher der Fettgehalt des Lebensmittels ist, desto höher ist der Cholesterinanteil.

Beeinflussung des Cholesterinspiegels

Das Gleichgewicht des Cholesterinspiegels unterliegt einer Regulation des Körpers und kann von der Nahrungszufuhr beeinflusst werden. Werden im Zuge einer Diät cholesterinreiche Lebensmittel vermieden oder stark eingeschränkt und die Aufnahme dadurch gesenkt, kann der Körper durch die eigene Cholesterinbildung gegenregulieren und der Cholesterinspiegel im Blut bleibt nahezu konstant. Übersteigt dagegen das Nahrungscholesterin die empfohlene Aufnahme, kann die eigene Bildung nachfolgend gedrosselt werden, sodass sich auch hier der Cholesterinspiegel kaum verändert. Die Regulation des Körpers auf eine erniedrigte oder erhöhte Cholesterinzufuhr zu reagieren, ist begrenzt und führt bei übermäßigen Cholesterinkonsum zum Anstieg des LDL-Cholesterins im Blut. In beiden Fällen gibt es Menschen, die auf die Cholesterinzufuhr sensitiver reagieren, sodass die Blutfettwerte über die Auswahl der Lebensmittel beeinflusst werden können.

Maßnahmen bei erhöhten Cholesterinwerten

Ein erhöhter Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) im Blut kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie die Arterienverkalkung (Arteriosklerose), steigern. Die Blutfettwerte können sich über die Ernährung, Sport und Bewegung, aber auch durch Medikamente positiv beeinflussen lassen. Wer sich täglich 30 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewegt, kann das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen und das „schlechte“ LDL-Cholesterin senken. Cholesterinsenkende Medikamente wirken auf verschiedenen Wegen. So gibt es zum Beispiel welche, die die körpereigene Bildung (Statine) oder Aufnahme des Nahrungscholesterins vermindern und so den Cholesterinspiegel senken können. Da der Einsatz von Medikamenten erst ab einem bestimmten LDL-Cholesterinwert (>240 mg/dl) empfohlen wird, sollte eine Cholesterinsenkung über eine Ernährungsumstellung und damit einhergehend eine Gewichtsreduktion eine grundlegende Maßnahme sein. In erster Linie sei hierbei die tägliche Fettaufnahme- und Qualität zu beachten, die automatisch die Cholesterinzufuhr miteinbezieht. Prinzipiell sollte die Gesamtfettzufuhr eingeschränkt und die Wahl der Fette verbessert werden. Pflanzliche Fette und Öle (Rapsöl, Olivenöl, Margarine, Nüsse) sollten bevorzugt, tierische Fette (Fleisch, Wurst, Käse, Milch, Butter) sparsamer verzehrt werden. Beim Einkauf sollten entrahmte Milch und Joghurt gewählt werden. Durch den hohen Cholesteringehalt im Eigelb, sollte der Verzehr drei Eier pro Woche nicht übersteigen. Industriell herstellte Produkte wie Backwaren, Keks, Chips enthalten sogenannte trans-Fettsäuren, die sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken können und sollten daher ebenso wie Fast Food nur stark eingeschränkt zu sich genommen werden. Weitere diätetische Empfehlungen sind die Bevorzugung von Vollkorngetreide, Gemüse (roh und gegart) und Obst, da darin enthaltenen Ballaststoffe die Gallensäuren im Darm binden können und damit gleichzeitig zur Ausscheidung von Cholesterin führen würden. Die Aufnahme des Cholesterins im Darm kann ebenso durch Lebensmittel verhindert werden, die mit pflanzlichen Sterinen angereichert wurden (Phytosterine). Die Struktur dieser Phytosterine ähnelt dem tierischen Cholesterin. Beide konkurrieren bei der Aufnahme im Darm um den gleichen Transporter, der den Stoff in die Darmzellen schleust. Seit 2000 können Verbraucher mit Phytosterinen angereicherte und gekennzeichnete Lebensmittel, zum Beispiel Margarine, Joghurt, Milch oder Sonnenblumenkernbrot im Handel kaufen. Geeignet sind diese Produkte jedoch nur für Menschen mit einem erhöhten Cholesterinspiegel. Wer sich bereits in medikamentöser Behandlung befindet, sollte bei dem Verzehr von Phytosterinen Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Empfohlen werden außerdem reichlich Nüsse, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte durch die enthaltenen sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Sie dienen der Pflanze als Schutz gegenüber Fraßfeinden oder UV-Strahlen und können dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken. Bei der Zubereitung der Speisen kann darauf geachtet werden, die Lebensmittel vorwiegend zu dünsten, zu kochen, zu garen oder zu grillen, anstatt zu braten.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Nährstoffe von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Isabel Klein

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

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