Läuse
Sie sind nur so lang wie ein Streichholzkopf, mit dem bloßen Auge fast unsichtbar und strapazieren dennoch ordentlich das Zusammenleben in Familien und Gesellschaftseinrichtungen. Die Rede ist von Kopfläusen, die sich vor allem auf Kinderköpfen wohlfühlen und den Kleinen unangenehme Beschwerden bereiten können. Läuse zählen zu den Parasiten des Menschen.
Der Befall mit den winzigen Blutsaugern ist selbstverständlich unangenehm, aber keinesfalls ein unlösbares Problem. Und erstrecht kein Hinweis für mangelnde Hygiene oder ähnliches. Mit der Richtigen Anti-Laus-Strategie lassen sich Kopfläuse schnell und relativ einfach vertreiben.
Läuse: Inhaltsverzeichnis
Überlebenskünstler Laus
Der kleine sechsbeinige Parasit gilt als Zeitzeuge der menschlichen Entwicklung: Auf einer 4000 Jahre alten ägyptischen Mumie konnte man Läuse und ihr Gelege nachweisen. Bis heute hat die Laus es geschafft, sich so an ihre Umgebungen anzupassen, dass sie auch heute noch problemlos einen Wirt finden kann. Die Farbe ihres Panzers passt sie der Haarfarbe ihres Wirtes an. Mit Wiederhaken an den Beinen hält sie sich am Haaransatz fest und bewegt sich mühelos von Haar zu Haar. Am Haaransatz ist es warm und sicher, ein perfekter Ort für die Eiablage. Das Gelege (Nissen) eines einzelnen Weibchens besteht aus bis zu 100 Eiern, die mit einer robusten wasserfesten Substanz direkt an den Haaransatz festgeklebt werden. Schlüpfen die Nachkommen nach knapp drei bis vier Wochen, können sie sofort mit der Nahrungsaufnahme beginnen. Dazu durchdringen sie mit ihrem Stechsaugrüssel die Kopfhaut und laben sich an dem Blut. Der Stich bleibt unbemerkt, weil die Laus ein Betäubungsmittel verabreicht. Erst die Reaktion auf den Speichel der Laus über das Immunsystem macht auf den Befall aufmerksam: Rötungen und vor allem intensiver Juckreiz, der sich unter Bettwärme noch verstärkt, plagen den Wirt.
Wer suchet der findet
Juckreiz und Rötungen treten bei Lausbefall vor allem entlang der seitlichen und unteren Haarkontur (Schläfen, Ohren, Nacken) auf. Nun sollte man sich auf die Suche zu begeben, um dem großen Krabbeln schnell ein Ende zu setzen. Dazu können die Haare gescheitelt und die Kopfhaut mit einer Lupe nach einzelnen Läusen abgesucht werden. Eine andere Alternative ist die Fingernagelprobe. Lassen sich die verdächtigen Strukturen vom Haaransatz leicht abziehen, handelt es sich sehr wahrscheinlich um kleine Hautschüppchen oder Reste von Stylingprodukten und nicht um Läuse. Am effektivsten ist das präzise Durchkämmen einzelner Haarsträhnen mit einem feinzinkigen Kamm. Der enge Abstand zwischen den Zinken beträgt 0,2 bis 0,3 mm, sodass eine einzelne Laus, aber auch ihr Gelege dort hängen bleiben und herausgezogen werden. Damit es nicht ziept, kann zuvor eine handelsübliche Sprühkur aufgetragen werden. Das macht die Haaroberfläche geschmeidiger und schränkt den Bewegungsdrang der erwachsenen Läuse kurzzeitig ein. Anschließend soll der Kamm auf einem dunklen Tuch ausgestrichen werden. So werden einzelne Läuse oder Nissen erkennbar und es kann mit der Behandlung begonnen werden.
Vorbeugende Maßnahmen aus der Hausapotheke
Produkte mit ätherischen Ölen sollen die Läuse durch ihren intensiven Geruch vertreiben. Da jedoch die ätherischen Öle nach einiger Zeit verfliegen und die Nissen keine Beinchen haben um weg zu laufen, wird eine wirksame Behandlung mit diesen Hausmitteln eher kritisch gesehen. Sie eignen sich vielmehr als vorbeugende Maßnahme, wenn ein Lausbefall im näheren Umfeld bekannt ist. Um den Läusen den Aufenthaltsort so unangenehm wie möglich zu machen, können folgende Produkte hergestellt werden:
- Haushaltsüblichen Essig mit lauwarmen Wasser im Verhältnis 1:2 mischen
- Soja- oder Kokosöl mit 2 Tropfen ätherischem Öl (Lavendel, Citronella, Rosmarin) vermengen.
- Vaseline oder Mayonnaise mit Teebaumöl versehen.
Alle Rezepturen sollen auf das gescheitelte Haar aufgetragen und unter einer Duschhaube unter Luftabschluss am besten über Nacht einwirken. Am nächsten Tag können die Reste mit einem handelsüblichen Shampoo, das man wiederum mit einem ätherischen Öl versetzen kann, ausgewaschen werden.
Auch bei der Anwendung von Hausmitteln gilt, dass die Behandlungen nur ergänzend mit dem Nissenkamm erfolgreich sein können, sofern ein Lausbefall entdeckt worden ist.
Vor Neuansteckungen schützen
Lausbefall ist übertragbar, daher sollte man keine falsche Scham walten lassen und sein Umfeld informieren. Nur so kann die Ausbreitung eingedämmt und eine Neuansteckung verhindert werden. Die Anwendung der Wirkstoffpräparate aus der Apotheke muss sorgfältig und nachhaltig durchgeführt werden. Die Anwendung von Hausmittelchen kann einen neuen Besuch der Kopflaus verhindern. Die Reinigung des häuslichen Umfeldes ist ebenso wichtig. Hierzu sollten die verwendeten Textilien abgesaugt und gewaschen werden. Auch die Verbannung von Stofftiere in die Kühltruhe kann eine wirksame Maßnahme sein.
Aber für ein endgültiges Ende der lausigen Zeit ist ein Zusammenspiel der richtigen und konsequenten Kopfhautbehandlung und der beschriebenen Vorbeuge- und Vorsichtsmaßnahmen wichtig!
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Übersicht: Alle Parasiten von A bis Z
Quellen/Redaktion
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Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
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