Vibrio cholerae

Synonyme: Cholera-Bakterien, Vibrionen
Vibrio cholerae, Cholera-Bakterien, Vibrionen

Das Bakterium Vibrio cholerae ist ein kommaförmiges Stäbchen und gehört zur Familie der Vibrionaceae. Es gibt viele verschiedene Varianten (Serotypen) der Unterarten dieses Bakteriums, die unterschiedlich bedeutend als Krankheitserreger sind. Das Bakterium kann mit oder ohne Sauerstoff (fakultativ anaerob) leben. Es ist weltweit verbreitet und kommt zur Zeit vor allem in Südostasien, Afrika und Südamerika vor. Der Mensch ist die einzige Infektionsquelle. Die Ansteckung erfolgt meistens über mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel. Das Bakterium bildet ein Gift (Exotoxin), das Choleratoxin, das für die Symptome mit verantwortlich ist.

Vibrio cholerae ist der Erreger der Cholera, einer Durchfallerkrankung, die unbehandelt aufgrund der schnellen Austrocknung (Exsikkose, Dehydrierung) des Körpers zum Tode führen kann. Nicht alle Menschen erkranken nach einer Infektion, können aber die Bakterien bis zu zwei Wochen mit ihrem Stuhl ausscheiden. Es sind auch milde oder mäßige Symptome ohne einen schweren Verlauf möglich. Zu gefährlichen Ausbrüchen kann es kommen, wenn viele Menschen unter schlechten hygienischen Bedingungen mit nicht funktionierender Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zusammenleben. Für die Infektion sind große aufgenommene Erregerzahlen notwendig. Die Inkubationszeit kann wenige Stunden bis 5 Tage betragen.

Bei der Behandlung ist die Zufuhr von Wasser- und Elektrolyten zum Ausgleich der Verluste sehr wichtig, eventuell werden auch Antibiotika gegeben. Eine Schutzimpfung ist möglich.

Vibrio cholerae: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Vibrio cholerae kann insbesondere unter schlechten hygienischen Bedingungen zu Cholera-Ausbrüchen führen. Die Bakterien werden über den Mund durch verseuchtes Trinkwasser oder Lebensmittel aufgenommen. Im Zwölffingerdarm und einem Teil des Dünndarms heften sie sich an bestimmte Zellen der Darmschleimhaut (Enterozyten), vermehren sich und bilden das Choleratoxin. Durch dieses Gift werden Salze aus dem Darm schlechter aufgenommen und Wasser und Salze vermehrt ausgeschieden, es kann zu heftigen wässrigen Durchfällen kommen, bei denen die Gefahr einer schnellen lebensbedrohlichen Austrocknung (Exsikkose, Dehydrierung) des Körpers besteht, die rechtzeitig durch Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts behandelt werden muss. Nicht alle Menschen erkranken bei einer Infektion mit diesen Bakterien, auch leichtere Verläufe können auftreten. Menschen mit einer schlechten Immunabwehr wie zum Beispiel unterernährte Kinder haben ein größeres Risiko, an Cholera zu sterben.

Vorbeugung Vibrio cholerae

Infektionen mit Vibrio cholerae kann man am besten durch Einhaltung von Hygienemaßnahmen in Bezug auf Wasser und Lebensmittel vorbeugen, indem man also zum Beispiel in Regionen, in denen Cholera öfter auftritt, zum Trinken, Zähneputzen und für Eiswürfel nur keimfreies Wasser verwendet. Die Bakterien im Wasser können beispielsweise durch Abkochen abgetötet werden. Bei Reisen in Cholera-Risikogebiete wird eine Schutzimpfung empfohlen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Dr. Johanna Schmitt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart, 13. Auflage 2014