Lupus erythematodes

Synonyme: SLE, Systemischer Lupus erythematodes
Lupus erythematodes, SLE, Systemischer Lupus erythematodes

Beim systemischen Lupus erythematodes handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Bindegewebserkrankung (Kollagnose), die durch eine Fehlsteuerung des körpereigenen Immunsystems ausgelöst wird. Bei solch einer gegen den eigenen Organismus gerichteten Erkrankung (Autoimmunerkrankung) richten sich die Abwehrzellen (Antikörper) nicht wie sonst üblich gegen körperfremde Zellen wie Bakterien oder Viren, sondern gegen körpereigene Strukturen, man spricht hier von sogenannten Auto-Antikörpern.

Da diese fehlgesteuerten Abwehrzellen mit dem Blut in alle Körperregionen transportiert werden, kann der systemische Lupus potentiell jedes Organ befallen und dort Entzündungsreaktionen auslösen.
Betroffen sind hierbei vor allem Haut, Gelenke, Nieren, Lunge, Herz und Nervensystem.

Mit etwa 40000 Patienten in Deutschland ist die Erkankung relativ selten, 80 % der Betroffenen sind Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren.

Lupus erythematodes: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Lupus erythematodes

Die zugrundeliegende Ursache dieser Autoimmunerkrankung ist bisher noch unbekannt, man vermutet aber eine genetische Veranlagung (genetische Disposition), die im Zusammenspiel mit inneren und äußeren Faktoren (Triggern) Ausbruch und Fortschreiten der Erkrankung bedingt.

Als solche Trigger fungieren unter anderem hormonelle Schwankungen (Pubertät, weiblicher Zyklus, Schwangerschaft, Einnahme hormoneller Verhütungsmittel), Viruserkrankungen, verschiedene Medikamente, Umwelteinflüsse (starke Sonneneinstrahlung), aber auch körperlicher und seelischer Stress.

Symptome und Anzeichen

Ärzte bezeichnen den systemischen Lupus erythematodes auch als das Chamäleon der Medizin, da sich die Erkrankung in den vielfältigsten Symptomkombinationen bemerkbar macht.

Krankheitsbeginn und -verlauf sind sehr individuell und reichen von der plötzlich akut auftretenden Neuerkrankung über langsam schleichende, in Schüben oder auch über Jahre konstant fortschreitende Verläufe.

Oft beginnt ein systemischer Lupus mit uncharakteristischen Allgemeinbeschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen.

Hinzukommende charakteristische Hautveränderungen, insbesondere an lichtexponierten Stellen, wie ein sich über Wangen und Nasenwurzel schmetterlingsförmig ausbreitender rötlicher Hautausschlag (Schmetterlingserythem) sowie schmerzhafte Gelenk- und Muskelentzündungen (Arthritis, Myositis) lassen die Diagnose vermuten.

Leider zeigen bei weitem nicht alle Betroffenen diese klassische Symptomatik, sondern sehr vielfältige, oft schwer zu interpretierende Krankheitszeichen.

Diagnose

Um Ärzten die Diagnosestellung zu erleichtern, hat die Fachorganisation amerikanischer Rheumatologen (American College of Rheumathology) einen Katalog mit 11 Lupus-spezifischen Kriterien erstellt. Treffen mindestens 4 dieser 11 Kriterien zu, ist die Diagnose sehr wahrscheinlich (weitere Infos siehe ACR-Kriterien).

Therapie und Behandlung

In der medikamentösen Therapie kommt neben schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) auch das Antimalariamittel Chloroquin zum Einsatz, insbesondere bei starken Haut- und Gelenkveränderungen.

In Phasen höherer Krankheitsaktivität und Befall weiterer Organsysteme macht man sich die Wirkung sogenannter Immunsuppressiva zunutze. Diese dämpfen die Aktivität des Immunsystems und somit auch die fehlgesteuerte Immunreaktion gegen körpereigene Strukturen.

Zu diesen Medikamenten zählen neben Glukokortikoiden zum Beispiel Azathioprin, Methotrexat und Cyclophosphamid.

Glukokortikoide werden vor allem bei akuten Krankheitsschüben eingesetzt, letztere im Rahmen einer längerfristigen Therapie.

Zusätzlich zur Medikamenteneinnahme sollten Lupus-Patienten lernen, wie sie durch ihren Lebensstil die Aktivität und den Verlauf ihrer Erkrankung aktiv beeinflussen können (siehe Tipps für Lupus-Patienten).

Leider besteht bis dato keine definitive Heilungsmöglichkeit des SLE, ein individuelles Behandlungskonzept lässt aber die meisten Betroffenen ein relativ normales Leben führen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Christine Yahya

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Dr. Gerd Herold: Innere Medizin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.