Blutvergiftung (Sepsis)
Die im Volksmund Blutvergiftung genannte Sepsis ist die Reaktion des Körpers auf eine Infektion, bedingt durch die unterschiedlichsten Krankheitserreger. Durch Streuung der Krankheitserreger in den Blutkreislauf entsteht im Verlauf eine komplexe Entzündungsreaktion im Körper, die verschiedene Auswirkungen haben kann.
Das Immunsystem ist dann nicht mehr in der Lage die Krankheitserreger zu beseitigen. Je nach Schweregrad wird zwischen einfacher Sepsis, schwerer Sepsis und dem septischen Schock unterschieden.
Blutvergiftung (Sepsis): Inhaltsverzeichnis
Ursachen Blutvergiftung (Sepsis)
Jede lokale Infektion wie Lungenentzündung oder Harnwegsinfekt kann zur Sepsis führen. Vor allem jedoch gefährdet sind Patienten im Krankenhaus, da deren Immunsystem oft geschwächt ist. Die im Krankenhaus erworbenen Infektionen (nosokomiale Infektionen) entstehen vermehrt nach operativen Eingriffen durch Wundinfektionen oder Durchführung invasiver Maßnahmen (Katheter, Beatmungsschlauch).
Symptome und Anzeichen
Fieber und Schüttelfrost sind typische Anzeichen einer beginnenden Sepsis, können aber auch gänzlich fehlen und eine eher unterkühlte Körpertemperatur (Hypothermie) kann auftreten. Eine erhöhte Atemfrequenz (Tachypnoe) sowie eine erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) können entstehen. Die Betroffenen fühlen sich schlecht und weisen oft eine blässliche Hautfarbe auf. Verwirrtheit und Unruhe sind mögliche Folgen des Fiebers.
Bei dem oft beobachteten roten Strich am Unterarm handelt es sich um die Entzündung einer Lymphbahn und ist nicht zwingend ein Hinweis auf Sepsis.
Diagnose
Eine genaue Untersuchung des Blutes lässt eine Sepsis erkennen. Hierbei ist eine erhöhte Anzahl von weißen Blutkörperchen (Leukozytose) oder auch eine verminderte Anzahl (Leukozytopenie) nachweisbar. Durch Abnahme von Blutkulturen kann in einigen Fällen der Erregerstamm gefunden werden. Ist eine bereits bestehende Infektion schon bekannt, kann anhand der Symptome eine Sepsis in Betracht gezogen werden und die Betroffenen sollten engmaschig überwacht werden. Es kann eine herabgesetzte Sauerstoffversorgung im Blut (Hypoxämie), sowie Übersäuerung des Stoffwechsels (metabolische Azidose) entstehen. Ist die Sepsis schon weiter fortgeschritten, kommt es zum Versagen einzelner Organe meist beginnend mit Nierenversagen und Verminderung der Hirnleistung (Enzephalopathie).
Differentialdiagnose
Nicht jeder fieberhafte Infekt führt zwangsläufig zu einer Sepsis. Es können Symptome wie Fieber und Schüttelfrost im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auftreten, die nach entsprechender Heilung wieder abklingen. Problematisch ist immer die Ausweitung der Infektion auf den ganzen Körper. Es ist oft schwierig eine Sepsis von anderen Krankheiten zu unterscheiden da die Symptome unterschiedlich auftreten.
Therapie und Behandlung
Die Behandlung einer Sepsis sollte wegen der Komplexität und der zu erwartenden Komplikationen auf einer Intensivstation erfolgen. Zuerst muss die auslösende Infektion gefunden und bei Notwendigkeit chirurgisch entfernt werden. Eine antibiotische Therapie kann unverzüglich begonnen werden, auch wenn die Erreger noch nicht exakt bestimmt sind. Hierfür sind Breitband Antibiotika einzusetzen, die bei Bekanntwerden des genauen Erregerstammes spezifiziert werden können. Die Aufrechterhaltung von Organfunktionen sowie Sicherung der Kreislauf und Atmungsparameter werden mittels Infusionstherapie, Beatmungstherapie, speziellen Lagerungen und weiteren intensivmedizinischen Maßnahmen sichergestellt.
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Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Koller, F. et al.: Internistische Notfallsituationen, Thieme – Verlag
Allgöwer, M. et al.: Chirurgie, Springer – Verlag